Album: „Retriever“ von Vita Bergen

Als ich das neue Album „Retriever“ der schwedischen Band Vita Bergen in meinen CD-Player legte, auf Start drückte und die ersten Klänge aus den Boxen schallten, hatte ich für mehrere Sekunden den Eindruck hier hätte sich ein Familienmitglied einen kleinen Scherz mit mir erlaubt. Billige Synthieklänge und ein blecherner, programmierter Drumbeat. Ich dachte, gleich setzt Helene Fischer mit dem Gesang ein, aber nein doch, deren Produktionen klingen eigentlich viel besser, so viel Fairness muss bei aller Abneigung sein. Weiterlesen

Album: „Stonebaked“ von Smokin’ Aces

Smokin’ Aces ist eine finnische Hardrockband aus Helsinki. Ich habe sie zufällig in Pärnu, Estland als Opener eines Konzertabends gehört. Obwohl die Umstände an diesem Tag aufgrund technischer Ausfälle im Vorfeld schwierig waren und sie deswegen nur ein halbes Set spielen konnten, war ich doch ziemlich beeindruckt von ihrer Präsenz. Im März 2017 hat die Band um den charismatischen Sänger Anthony Dawoud eine EP mit drei eigenen Tracks veröffentlicht. Die musikstilistische Richtung ist vom ersten Akkord an klar: Klassischer Hardrock der 1970/80er in der musikalischen Tradition von AC/DC, Aerosmith oder Guns’n’Roses. Und gemessen daran stimmt bei den Smokin’ Aces einfach alles. Eingängige Riffs, solides Songwriting, tighter Groove, hymnische Backingvocals, starke Bühnenpräsenz, insgesamt absolut stadiontauglich, musikstilistisch nur etwa 30 Jahre zu spät, aber wenn man die Jungs mit nacktem Oberkörper auf einer abgefuckten Clubbühne vor sich spielen sieht, ist das ein vollkommen unwesentliches Detail. Weiterlesen

Album: „Sweet Songs for the Dying“ von Ron Spielman in Bad Company

Ron Spielman ist ein deutscher Sänger, Gitarrist und Songschreiber. Seit vielen Jahren spielt der in Berlin ansässige Musiker Konzerte in der ganzen Republik und veröffentlicht regelmäßig neue Alben. Sein Werkkatalog ist beeindruckend: Mit der Spielman Band, der Acoustic Band, dem Spielman Trio und weiteren Formationen wie z.B. XXLarge erschienen bisher mehr als zehn Longplayeralben mit eigener Musik, hinzu kommen Arbeiten als Sideman bei Produktionen anderer Künstler. Nun hat der umtriebige Macher mit langzeitigen musikalischen Weggefährten unter dem Namen Ron Spielman in Bad Company ein weiteres Album aufgenommen und veröffentlicht. Mit dabei: Werner Goldbach (keys), Joh Weisgerber (bass) und Uwe Breunig (drums). Der Albumtitel „Sweet Songs for the Dying“ klingt nach einem morbiden, musikalischen Konzept, die Musik könnte aber lebendiger nicht sein. Präsentiert werden 11 Songtracks und 4 eingestreute Klangcollagen. Weiterlesen

Out now: „Messin’ around with Jim Croce, Side 1“

Ab sofort erhältlich ist das Tributalbum „Messin’ around with Jim Croce“. Es umfasst mit sechs Tracks die Neu-Interpretation der kompletten ersten LP-Seite des Debutalbums „Don’t mess around with Jim“ (1972).

1. You don’t mess around with Jim
2. Tomorrow’s gonna be a brighter day
3. New York’s not my home
4. Hard time losin’ man
5. Photographs and memories
6. Walkin’ back to Georgia
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Reiseführer: „Baltikum“ von Thoralf Plath

Der Marco Polo Reiseführer „Baltikum“ erscheint 2017 in der 11. aktualisierten Auflage. Der Autor Thoralf Plath lebt als Journalist in Kaliningrad, von ihm liegen bei Marco Polo aktuell auch Städteführer zu Danzig und Warschau vor. Von allen im deutschsprachigen Raum erhältlichen Reiseführern zum Thema Baltikum ist dieses Büchlein mit gut 150 engbedruckten, farbigen Seiten im Hosentaschenformat (11x19cm) der wohl dichteste und kompakteste. Viele Fotos und Hinweise, kurze, auf’s wesentliche reduzierte Texte, wichtige Basisinformationen werden übersichtlich und nach Farben sortiert aufbereitet, für tiefschürfende, kulturgeschichtliche Exkurse sollte man lieber einen ausführlicheren Reiseführer wählen (z.B. Baedecker, Lonely Planet, Michael Müller). Weiterlesen