Reise: Bay Breeze, Burger & Brass Band

Gut geschlafen, aufstehen, frisch machen, Fruehstueck im Hostel, danach Blogbericht am PC. Kann da leider keine Fotos komprimieren, deswegen sind es Riesendateien (Tipp?).

Um ca. 11.00 gings los, einfach mal querfeldein durch die Strassen und Haeuserschluchten Richtung Sueden zum Meer. Es war ganz offensichtlich nicht der etablierte Touriparcours, vorbei an kleinen Designerlaeden, Kaffees, Schulen, Sportplaetzen und eingezaeunten Hundeparks. Dann oeffnet sich der Blick auf die Bucht mit Marina, helles Licht, leichte, salzige Brise, wunderbar, habe mich erstmal auf eine Bank gesetzt und tief durchgeatmet. Ein paar Jogger, Frauen mit Kinderwaegen, Maedchen mit Roller zogen an mir vorbei, in der Luft flogen Moewen und schimpften auf finnischem Moewisch auf uns alle herab, dann zog eine schwarze Drohne ca. 15m ueber mit vorbei, das war unheimlich, hin und her, rauf und runter. Ich brauchte eine Weile bis ich checkte von wo das Teil gesteuert wurde. Ca. 100m entfernt standen zwei Jugendliche mit ihrer Steuereinheit, das Ding war sehr schnell, aber man kann es sehen und horen, wie gesagt ein komisches Gefuehl. Noch gruseliger waere es natuerlich, wenn man es nicht hoeren koennte. Weiterlesen

Reise: Würzburg – Frankfurt – Helsinki

Frueh am Pfingstmontag ging es los. War am Samstag beim New Orleans Festival in Fuerth um das neue Album-/Konzertprogramm von Ron Spielman anzuhoeren (grossartig), am Pfingstsonntag habe ich dann selbst beim alljaehrlichen Weinfest in Sommerach gespielt, deswegen musste das Packen am Abend vorher ganz schnell gehen. In der Fruehe nochmal kurz alles gecheckt und ab zum Bahnhof zum Zug zum Flughafen Frankfurt. Tja, wenn das mal so einfach gewesen waere. Hatte mich noch gewundert, warum ich laut Ticket zweimal umsteigen muss und es ueber 2h braucht. Es war wegen irgendeiner Baustelle und natuerlich wurden alle Anschlusszuege verpasst und natuerlich hatte ich wieder einmal den knappen Zug gebucht, wer wird schon aus Fehlern schlau, ich nur hin und wieder. Weiterlesen

Reise: Durchs wilde Baltikum

Am Pfingstmontag breche ich zu einer Reise nach Osteuropa auf, es wird ein straffer Solo-Roadtrip durchs wilde Baltikum. Von Frankfurt fliege ich direkt in die finnische Hauptstadt Helsinki und bleibe dort erstmal ein paar Tage. Dann geht es mit der Fähre über die Ostsee nach Tallinn (Estland) und per Bus und/oder Bahn über Land und später entlang der Küste nach Riga (Lettland), nach Litauen werde ich es nur eventuell schaffen, mal sehen.

Ich bin gespannt, was mich erwartet, bisher war ich ja bei meinen Langzeitreisen ziemlich auf die USA eingeschossen. Bis jetzt war ich in keinem der eingeplanten Länder und habe mich absichtlich mit Recherche zurückgehalten um die ersten Eindrücke nicht von vornherein zu verwässern. Mit im Gepäck habe ich ein paar kompakte Reiseführer, die werde ich aber frühestens im Flieger aufschlagen, das muss reichen. Die Bücher sind: „Helsinki“ und „Riga“ von Dumont Direkt und „Tallinn“ und Baltikum“ von Marco Polo. Mit diesen beiden Verlagsreihen habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht. Ein zentral gelegenes Hostel in Helsinki ist reserviert, ansonsten alles offen.

Etwas kühler wird es im Norden vermutlich sein und die Tage wohl auch früher und länger hell. Ein reiseerfahrender US-Amerikaner forderte mich gestern auf: „Say Good-bye to darkness!“ und ich verstand seine Anspielung erst nicht und dachte mir: „Was für ein großartiger Songtitel.“ Mal sehen, ob mich das Licht erleuchtet, vielleicht löst die Helligkeit etwas in mir aus, wäre schön. Zur Sicherheit nehme ich mit aber auch ein Schlafmaske mit, man will ja auch nicht dauererleuchtet sein, das wäre dann doch zuviel des Guten.

Ab Di versuche ich hier regelmäßig über meine Erlebnisse zu berichten, Fotoapparat habe ich natürlich dabei. Stay tuned!

Video: „I just can’t stop loving you“ von Sandra Buchner

“I just can’t stop loving you” ist das zweite Musikvideo zum Minialbum „Sandra Buchner sings Michael Jackson“. Der Song erschien ursprünglich auf dem legendären Hitalbum „Bad“ (1987) des King of Pop und wurde auch von ihm geschrieben.

Wir haben unsere Version in schlanker Jazzcombobesetzung mit Gesang, Gitarre, Kontrabass und Fingersnaps eingespielt. Der Dreh fand statt an einem sonnigen, aber eiskalten Februarvormittag im Theater am Neunerplatz in Würzburg. Kamera: Camilo Goitia & Dennis Schütze. Die Musik für diesen Track wurde produziert von Dennis Schütze, Mix & Master von Jan Hees, Videoedit und Schnitt von Jens-Uwe Otte von Ape Demie Movie. Wir freuen uns über Feedback und Kommentare!

Buch: „Als Musik und Kunst dem Bildungstraum(a) erlagen“ von Norbert Schläbitz

Norbert Schläbitz ist leitender Professor des Faches Musikpädagogik an der Westfälischen-Universität Münster. Seit vielen Jahren veröffentlicht er Arbeitshefte und Schulbücher für die Fächern Deutsch (EinFach Deutsch) und Musik (O-Ton). „Als Musik und Kunst dem Bildungstraum(a) erlagen“ erscheint bei V&R unipress und trägt den Untertitel „Vom Neuhumanismus als Leitkultur, von der »Wissenschaft« der Musik und von anderen Missverständnissen“. Die umfangreiche Schrift ist nichts weniger als eine fundamentale und knallharte Systemkritik. Aus dem Blickwinkel eines progressiven Geistes- und Musikwissenschaftlers stellt Schläbitz das überlieferte, deutsche Bildungsideal in Frage und zerlegt es nach allen Regeln der argumentatorischen Kunst in seine Bestandteile. Im Zentrum der Betrachtung steht dabei der Humboldt’sche Bildungshumanismus, den er als wirkmächtige Ideologie ohne Realitätsbezug versteht, die zu Ignoranz, Arroganz und Ausgrenzung führt. Weiterlesen

Noten: „Jimmy! Der Gitarren-Chef“ von Rue Protzer

„Jimmy! Der Gitarren-Chef“ ist eine zweibändige E-Gitarrenschule für Kinder ab 6 Jahren. Verfasst wurde sie von dem Gitarristen und Instrumentalpädagogen Rue Protzer, der klassische Gitarre studierte und sich anschließend umfassend der Jazzgitarre zuwandte. In den zurückliegenden Jahren erschienen drei Instrumentalalben mit seiner Band Rue de Paris (Achtung Wortspiel!) und zuletzt ein Soloalbum unter eigenem Namen. „Jimmy!“ ist Protzers erste instrumentalpädagogische Veröffentlichung. Weiterlesen

Film: Song to Song (2017)

„Song to Song“ von Terrence Malick wird als „expiremental romantic musical drama film“ angekündigt und die Besetzungsliste könnte imposanter kaum sein: Ryan Gosling, Michael Fassbender, Natalie Portman, Cate Blanchet, Rooney Mara. Außerdem mit dabei Patti Smith, Iggy Pop, Florence Welch und Holly Hunter. Christian Bale, Haley Bennett, Benicio del Toro, Arcade Fire, Iron & Wine und Fleet Foxes wurden ebenfalls auf dem Set gesichtet, es ist aber fraglich, ob es nach dem Schnitt alle in die Endfassung geschafft haben. Der Film startete in den USA bereits im März 2017, in Deutschlang erfolgte der Kinostart am 25. Mai.

Songdemo: „My Granddad“

Mein Urgroßvater Ludwig Hermann Schütze ist Ende des 19. Jahrhunderts als junger Mann alleine nach New York ausgewandert, hat dort 13 Jahre als Vertreter der Photographischen Gesellschaft Berlin die ansässige Filiale geleitet und eine Familie gegründet. Mein Großvater Ralph Earnest Schütze wurde 1902 in Flatbush, Brooklyn, New York geboren, kehrte aber noch vor Ausbruch des ersten Weltkriegs mit Eltern und Geschwistern nach Berlin zurück und wuchs dort auf.

Mein Großvater war Vater von fünf Kinder, drei mit der ersten, zwei mit der zweiten Frau. Ende 1943, als Berlin bereits mehrfach bombardiert worden war, brachte er Mütter, Kinder und andere Teile der Familie in das weit entfernte österreichische Bergdorf Gerlos in Tirol, wo sie unter einfachsten Bedingungen, aber sicher vor Krieg, Zerstörung und Vertreibung bis 1946/47 ausharrten um danach in das zerbombte Berlin zurückzukehren.

Mein Großvater war wohl ein Lebemann, der gerne erzählte, lachte und sang. Obwohl er als Zivilist nicht direkt am Krieg beteiligt war, hat ihn der Krieg trotzdem gebrochen, in der Nachkriegszeit kam er nicht mehr zurecht. Leider habe ich ihn nicht kennengelernt. Weil er aber von großer Bedeutung für seine fünf Kinder war, habe ich viel von ihm erzählt bekommen und gelesen.

Der Song „My Granddad“ handelt von diesem leichtlebigen Mann, meinem Opa, der im entscheidenden Moment Mut und Entschlossenheit bewiesen hat. Seine Maßnahmen trugen dazu bei, dass die Mitglieder der erweiterten Familie Schütze den Krieg körperlich unversehrt überstanden haben. Deswegen musste ich dieses Lied schreiben.

Ist eigentlich nicht meine Art Songdemos vorab zu veröffentlichen, in diesem Fall musste es aber sein. Wird wohl voraussichtlich als Studioversion auf dem nächsten Dennis Schütze Album (2018) erscheinen. Hier der Songtext: Weiterlesen

Album: „John Lee Hooker’s World Today“ von Hugo Race & Michelangelo Russo

Hugo Race ist australischer Rockmusiker und Musikproduzent. Sein Werkkatalog ist beeindruckend: Seit Mitte der 1980er hat Race nahezu jedes Jahr mindestens ein eigenes Album veröffentlicht, diese auf verschiedenen Kontinenten mit Konzerttourneen promotet und nebenbei für andere produziert. Die kontinuierlichsten Bandformationen waren Hugo Race and the True Spirit, Hugo Race Fatalists und Dirtmusic. Jetzt hat Race zusammen mit Michelangelo Russo als Kollaborateur ein Tributalbum an den großen US-amerikanischen Bluesmusiker John Lee Hooker veröffentlicht, dem er den größten musikalischen Einfluss auf seine eigene Arbeit attestiert. Der Albumtitel zitiert den Hookersong „The World today“ vom Doppelalbum „Hooker ’n Heat“ (1970). Weiterlesen