In den letzten Wochen haben mich Fertigstellungen, Ankündigungen und Veröffentlichungen etlicher Singles und einer EP ziemlich auf Trapp gehalten. Daran hängt viel kniefieselige Arbeit, die Aufmerksamkeit und Konzentration braucht. Weil nichts mehr schief gehen sollte, werden alle Arbeitsschritte dreimal überprüft und am Ende noch einmal. Das ist gar nicht aufregend oder sexy, sondern vor allem sehr anstrengend. Das höchste der Gefühle ist dann, wenn am Ende nichts schief geht, nicht gerade ekstatisch.
Nebenher entstanden noch neue Single-Produktionen u.a. für Sandra Buchner und Grisu. Thilo Hofmann werkelt auch immer weiter unermüdlich und die Arbeiten für Musikstudenten und LoFiLu sind natürlich auch keine Selbstläufer, sondern brauchen immer wieder künstlerischen Input und Feinschliff. Mehrmals täglich setze ich mich mit Kopfhörern in meine Arbeitsecke um mal schnell was zu checken und merke 2-3h später, dass es doch viel länger dauerte als geplant. Die heiße Tasse Kaffee, die ich mir zu Beginn nebenhin stelle, ist da im Verlauf der Zeit längst kalt geworden und ich habe keinen einzigen Schluck davon genommen, weil mich die Arbeit so absorbiert hat. Eigentlich ja ein gutes Zeichen, aber auch sehr einseitig geistig / kreativ, nicht mal ein Instrument brauch ich diese Tage um Musik zu machen oder Arrangements und Mixe zu optimieren. Ist alles komisch geworden. Von außen betrachtet muss das seltsam aussehen, wenn ich stundenlang nur auf einen Bildschirm starre und hin und wieder an irgendwelchen Knöpfen drehe oder die Maus hin und herschiebe. Aber das ist gerade ein großer Teil meiner Arbeit.
Seit dieser Woche deutet sich an, dass sich meine Arbeits- und Wohnsituation etwas entspannen könnte: Ab 15. März sollen in Bayern die Schulen Präsenzunterricht im Wechsel anbieten. Hoffen wir mal, dass das auch wirklich so kommt. Nach bald drei Monaten im Lockdown mit sechs Personen, davon vier Kinder auf 100qm liegen die Nerven nämlich ziemlich blank. Allein bin ich quasi nur, wenn ich unter der Dusche stehe oder draußen spazieren gehe, alleine fühlen kann ich mich allenfalls, wenn ich Kopfhörer auf habe und die Zimmertür geschlossen ist oder wenn alle Kinder im Bett sind und ich schläfrig noch einen Film zu Ende gucke. Immerhin konnte ich in den letzten Tagen auch ein paar sonnendurchflutete Radtouren einbauen, das tat gut.
In den nächsten Wochen stehen einige neue Recording- und Video-Sessions an und zwar nicht alleine, sondern in Zusammenarbeit mit anderen Menschen! Nina C. Frenzel, Sandra Buchner, Simon-Phillip Vogel bereiten gerade Material für neue Aufnahmen vor. Bei Thilo Hofmann und Grisu Biernath stehen Videodrehs für bereits abgeschlossene Aufnahmen an. Selbst arbeite ich weiter an besonderen Tracks für LoFiLu und unter meinem eigenen Namen. Andrea Kneis hat einen weiteren Song von mir in einem DIY-Video vertanzt. Alles in Bewegung und bald auch wieder in Beziehung und Begegnung. Das sind doch gute Aussichten!