Anjum Anand ist eine in London geborene, indischstämmige Fernsehköchin (BBC Two) und Kochbuchautorin. Seit Mitte der 1990e Jahre publizierte sie bereits sechs Kochbücher zum Thema indische Küche. Im März 2015 erschien nun „Die besten indischen Curry“ bei Fackelträger in deutsche Übersetzung. Das englischsprachige Original stammt aus dem Jahr 2010 und wurde unter dem Titel „I Love Curry“ veröffentlicht. Currys sind wohl das typische Nationalgericht auf dem indischen Subkontinent. Doch so vielfältig und variantenreich wie das Land selbst ist, so unterschiedlich sind auch die Speisen, die unter diesem sehr allgemeinen Oberbegriff zusammengefasst werden. In ihrem Buch stellt die Autorin ca. 80 authentische Gerichte und deren Zubereitung vor. Nach einer knappen Einleitung folgen das Kapitel „Snacks“, darauf die eigentlichen „Currys“ und im Anschluss „Beilagen“ (Gemüse, Brote und Reis, Salate und Raitas). Die Currys sind noch einmal unterteilt in Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte, Geflügel und Fleisch. Das Buch endet mit einem Einmaleins der Gewürze, einem übersichtlichen Register und einer Danksagung. Weiterlesen
Autorenlesung von & mit Ralf Schuster
Der Ex-Unterfranke und Wahl-Cottbuser Ralf Schuster war am Wochenende in seiner alten Heimat und gab am So-Abend anlässlich einer Lesung Kostproben aus seinem im Entstehen befindlichen Roman „Medialismus“, einer Mischung aus fiktiver Autobiographie und Filmmediengeschichte. Seit Mai 2015 erscheint immer samstags in fortlaufender Folge jeweils ein Kapitel auf dem Blog „Weltsicht aus der Nische“ von Stefan Hetzel.
Nach dem Meet, Greet und Shake Hands kamen Snacks und alkoholische Getränke auf den Tisch und schon ging es schonungslos los. Musikalisch umrahmt wurde die Lesung von freien Improvisationen des Eibelstädter Musikers (und Ralf-Schuster-Intimus) Stefan Hetzel (Noten standen nur zufällig auf dem Klavier, Hetzel improvisierte frei).
Gelesen wurden Ausschnitte einiger noch nicht veröffentlichter Kapitel des Romans, die in den kommenden Wochen auch sukzessiv auf dem erwähnten Blog erscheinen werden. Dazwischen gab es via Beamer noch einige Fotos aus dem Medienleben des Autors und einen satirischen Kurzfilm.
Nach der Lesung gab es noch Gelegenheit dem gut gelaunten Autor einige Fragen zu stellen. Er nahm sich ausgiebig Zeit für die Antworten, gab bereitwillig Auskunft zu „Fiktion & Wirklichkeit“, beschrieb den Entstehungsprozess von der Grundidee („Wollte einen Roman schreiben, hatte aber keine richtige Lust“), über das Konzept (Fortsetzungsroman im Web), über den eigentlichen Schreibprozess („immer wenn ich Zeit hab’“), die Auswirkungen von Leserkommentaren und einen vorsichtigen Blick in die Zukunft (Roman endet wohl ca. im März 2016, anschließende Verlagsveröffentlichung nicht ausgeschlossen). Im Anschluss entwickelte sich ein anregendes Gespräch in kleiner Runde inkl. einiger nostalgischer Rückblicke in die Vergangenheit, aber auch aktuelle Geschehnisse wurden besprochen (Ausstellung „Geniale Dilletanten“ im Münchner Haus der Kunst, wertende Fokusierungen der deutschen Kulturgeschichte, Situation des politischen Kabaretts im Allgemeinen, etc.)
Zu später Stunde waren dann alle Themen abgearbeitet und die Beteiligten entsprechend bettschwer. Das Zusammentreffen wurde für beendet erklärt, alle klopften sich gegenseitig auf die Schultern, wünschten sich eine gute Nacht und gingen zufrieden nach Hause. Wunderbare Sache, gerne mal wieder!
Kochbuch: „Carrie’s Kitchen“ von Carrie Solomon
Carrie Solomon ist im Mittleren Westen der USA aufgewachsen, seit 2002 lebt und arbeitet sie in Paris und ist heute eine gefragte Foodfotografin. Im September 2015 erschien „Carrie’s Kitchen“. Kulinarischer Roadtrip durch die USA“ in deutscher Übersetzung. Die französische Originalausgabe wurde im Jahr zuvor unter dem Titel „Une Américaine à Paris“ veröffentlicht. Solomon präsentiert in ihrem Kochbuch rund 80 Rezepte typisch US-amerikanischer Speisen. Das Buch beginnt mit einer knappen persönlichen Einleitung und einer doppelseitigen Illustration zu den wichtigsten Einflüssen auf die regionalen Küchen der USA. Benannt und kurz umrissen werden die Küche der nordwestlichen Pazifikküste, Kalifornische Küche, Indianische Küche, Tex-Mex-Küche, Südstaatenküche, Küche des Ostens und der Amish, Küche des Nordostens und die Küche des Mittleren Westens. Weiterlesen
Kochbuch: „Cook mal türkisch“ von Feliz Penzkofer
Deutsch-türkische Küche und Geschichten sind das Thema des soeben erschienenen Kochbuchs von Feliz Penzkofer. Die Tochter eines kochbegeisterten Deutschen und einer traditionsbewussten Türkin präsentiert rund 100 Rezepte und Erzählungen, die vom Aufeinandertreffen der türkischen und deutschen Koch-, Ess- und Familienkultur handeln. Hier treffen Orient auf Okzident, Fastfood auf Slowfood und Couscous auf Rote Grütze, daraus entsteht eine ungewöhnliche Form deutsch-türkischer Fusionsküche, garniert mit jeder Menge Anekdoten aus dem real existierenden Multikulti-Leben. Weiterlesen
Foto: Neulich auf dem Erbachshof in Eisingen
Video: „West Coast“ von Musikstudenten
“West Coast” ist das dritte und letzte Video zum aktuellen EP-Album “Pop Studies” der Würzburger Tanz- und Cocktailband Musikstudenten (VÖ Frühjahr 2015). Der Song erschien ursprünglich auf dem Album “Ultraviolence” (2014) der California-Noire-Künstlerin Lana Del Rey. Wir haben unsere Version als Quartett in Bossa-Nova-Besetzung mit Gitarre und Querflöte eingespielt. Der Videodreh erfolgte auf der Bühne des Theater Augenblick. Es war das letzte von sechs Videos an einem langen Drehtag und für den etwas desolaten Absturzlook in s/w musste gar nicht mehr viel gestellt, drapiert oder geschminkt werden. Der Track wurde produziert von Dennis Schütze, Mix & Master von Jan Hees, Video von Jens-Uwe Otte von Ape Demie Movie. Bis zum Ende dieses Jahres wird noch eine weiteres Tanzvideo zum Titeltrack „Take Five“ vom gleichnamigen EP-Album erscheinen. You’ve got the music in you!
Stimmungsbarometer
Album: „Bones“ von Delta Saints
Am vergangenen Dienstag hat die Dennis Schütze Combo den Konzertabend für die Delta Saints aus Nashville Tennessee in der Kofferfabrik in Fürth eröffnet. Die junge, ambitionierte US-Band ist gerade auf Europatournee um das soeben erschienene Album „Bones“ zu promoten. 2012 erschien das letzte Album „Death Letter Jubilee“ mit frischen, eigenen Songs und Sounds, einer innovativen Melange aus traditionellem und zeitgenössischem Blues-, Bluesrock- und Southernrockelementen. Das aktuelle Album „Bones“ schließt direkt daran an, ist aber noch etwas komplexer und experimenteller geraten, und zwar im positiven Sinn. Spielt durchaus in derselben Liga wie die jüngsten Alben von Jack White oder den Black Keys. Ist aber auch kein Wunder, alle drei Bands/Künstler haben sich mittlerweile in Nashville, Tennessee angesiedelt. Die „Country Capitol of the World“ steht eben inzwischen längst für mehr als nur C&W. Wenn man etwas genauer hinsieht, kann man dort all die kreativen Ausprägungen finden, die gemeinhin unter dem Begriff „Americana“ zusammengefasst werden.
Hier ein paar Fotos vom Konzert und das aktuelle Musikvideo „Heavy Hammer“ der Delta Saints.



Album: „Session 52.2“ von Jochen Volpert
Der Würzburger Gitarrist Jochen Volpert hat sich in den vergangenen Jahren in Mainfranken und darüber hinaus stilübergreifend einen hervorragenden Ruf erspielt. Vorwiegend auf E-Gitarren dengelt und quengelt er bei lokalen und regionalen Jamsessions, Livekonzerten und Studioterminen. Vor zwei Jahren brachte er mit „Session 50.1“ dann sein lang erwartetes Debutalbum unter eigenem Namen und eigener Regie heraus. Nun, knapp zwei Jahre später folgt unter dem Titel “Session 52.2“ die Fortsetzung des erfolgreichen Konzepts des Erstlings. Diesmal war der Weg allerdings etwas beschwerlicher. Die drei-tägige Aufnahmesession unter Livebedingungen lief zwar durchaus glatt und geschmeidig, die Nachbearbeitung zog sich dann allerdings etwas hin und dazwischen kamen dann auch noch zwei weitere Studiojamsessions mit komplett improvisierten Inhalten. Das musste alles erstmal gesichtet, sortiert und bewertet werden, aber nach einer etwas langwierigen Postproduktionsphase ist es jetzt endlich soweit: Diese Woche erscheint das Album „Session 52.2“ mit neun Tracks plus drei Bonustracks aus einer der oben erwähnten Jamsessions (Laufzeit insgesamt: 56 Min.).
Auf den neun offiziellen Tracks des Albums beackern Jochen Volpert und seine Mitmusiker Songkompositionen aus der langen Tradition des Electric Blues. Im Vergleich zum Debut sind diesmal allerdings deutlich modernere Vorlagen ausgewählt worden, darunter bekannte Standards („Gimme Shelter“, „I put a spell on you“, „Something“, „All along the Watchtower“), aber auch einige unverbrauchte Genreklassiker („Cizzy Strut“, „Walk in my shadow“). Wirkliche Eigenkompositionen sind leider wieder nicht dabei. Jochen Volpert gelingt es aber ein weiteres Mal auf dieser bescheidenen Grundlage seine schier unerschöpflichen instrumental-musikalischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
In seiner unnachahmlichen Art zeigt er die ganze Bandbreite seines Könnens und wieder einmal gerät jedes Gitarrensolo zu einem weiteren Highlight des Albums. Die Band liefert für jeden Track ein frisches und inspiriertes Backing, die bewährten Gastsängerinnen liefern solide Arbeit ab, auch Mix, Mastering und Artwork sind tadellos und ansprechend. Herausragende Qualität zeigt das Album in Sachen Musikalität, Arrangement und Sound. Die drei Bonustracks sind okay, können aber nicht auf ganzer Linie überzeugen. So etwas funktioniert auf einer Jamsession im Probekeller, auf einem Album wirkt es etwas redundant, geht aber als nachgestellte Zugabe in Ordnung.
Mal sehen, ob Volpert auch bei einem eventuellen Nachfolger dem nunmehr etablierten Produktionskonzept treu bleibt. Zu beziehen ist „Session 52.2“ direkt von Jochen Volpert bei Konzerten oder via Bestellung (per Mail).
Buch: „Deutsche Musik“ von Friederike Wißmann
Friederike Wißmann ist Musik- und Literaturwissenschaftlerin und lehrt zur Zeit an der Universität Bonn. Nach der Biographie „Hanns Eisler“ von 2012 ist „Deutsche Musik“ ihre zweite, umfangreiche Publikation. Das Buch beginnt mit einer ausführlichen und aufschlussreichen Einleitung. Darauf folgen 13 Kapitel, die mit Adjektiven wie „Himmlisch“, „Diskursiv“, „Gesellig“, „Regional“ „Öffentlich“, „Käuflich“ etc. übertitelt sind und in denen entsprechende Themen der deutschen Musikkultur epochenübergreifend exemplarisch verhandelt werden. Am Anfang jeden Kapitels steht ein kurzer, inhaltlicher Überblick, der die folgenden Ausführungen übersichtlich zusammenfasst. Das letzte Kapitel beschäftigt sich ausschließlich mit Faust und dem Mythos der deutschen Musik, ein Thema mit dem sich die Autorin bereits umfassend in ihrer Dissertation auseinandergesetzt hat. Das Buch endet mit präzisen Anmerkungen, einer Danksagung und einem Verzeichnis der Personen, Orchester und Bands. Weiterlesen

