Archiv für den Monat: Mai 2017
Foto: Impressionen zwischen Kitzingen, Marktbreit und Würzburg (2017), Teil 1
Das sonnige Zwischenhoch am Samstag habe für eine kleine Radtour genutzt. Von Würzburg habe ich mich und mein Fahrrad erstmal mit der Regionalbahn in einer guten Viertelstunde nach Kitzingen fahren lassen. Vom höher gelegenen Bahnhof dann durch die Innenstadt und über die Mainbrücke auf die andere Flussseite. Von da bin ich entlang des Main-Radwegs bei bestem Wetter und wenig Verkehr flussabwärts geradelt. Weil ich mir erst vor kurzem eine neue Kompaktkamera zugelegt habe, habe ich die Gelegenheit genutzt und hin und wieder ein paar Fotos geschossen. Der Weg führte mich von Kitzingen über Mainsteft nach Marktbreit, dort Wechsel auf die andere Mainseite nach Segnitz und weiter nach Frickenhausen (Eis!). Von da über Ochsenfurt, Sommerhausen, Eibelstadt und Randersacker zurück in meine Heimatstadt Würzburg. Hätte gerne noch ein paar mehr Menschen auf die Fotos genommen, aber es war wirklich kaum jemand unterwegs. Die Kombination Bahn hin, Rad zurück werde ich demnächst öfters anwenden, man kommt bei dieser Einwegstrategie einfach schneller in andere Gefilde und kann neues Terrain erkunden ohne sich zu überfordern. Teil 2 folgt morgen!
Noten: „Das Folk- und Volksliederbuch für Alt und Jung“ von Sebastian Müller (Hg.)
Sebastian Schmidt hat für den Schott Verlag bereits das „Weihnachtsliederbuch“ (2014) und das „Fetenliederbuch“ (2015) jeweils für Gitarre und Ukulele zusammengestellt. Nun erscheint unter der Überschrift „Folk- und Volksliederbuch“ eine weitere Kompilation mit 100 Liedern. Im Mittelpunkt stehen diesmal klassische Fahrtenlieder wie sie jahrzehntelang z.B. in der Mundorgel zu finden waren/sind. Müllers Auswahl setzt sich zusammen aus überlieferten und komponierten deutsche Traditionals, garniert mit einigen Folksongs und Evergreens aus aller Herren Länder. Textlich werden die Themen Wandern, Reisen, Berge & Täler, Heimat & Fremde, Weite & Ferne beackert. Weiterlesen
Buch: „Hitlerjunge Schall“ von André Postert
André Postert ist promovierter Historiker und arbeitet derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Hannah-Arendt-Institut in Dresden. Aktuell beschäftigt er sich mit Jugend und Hitlerjugend im Nationalsozialismus und hat dazu die umfangreiche Schrift „Hitlerjunge Schall“ bei dtv veröffentlicht. Es geht darin um die Tagebücher des bekennenden Nationalsozialisten Franz Albrecht Schall, einem thüringerischen jungen Mann aus gutbürgerlichem Hause, der zusammen mit seinen zwei Brüdern und gegen den erklärten Willen seiner Eltern starke Sympathien für die nationalsozialistische Bewegung entwickelt. 1925 wurde Schall Pfadfinder, 1930 trat er in die Hitlerjugend ein und 1932 wurde er Mitglied der NSDAP. Das Besondere an diesem Fall: Von 1928 bis 1935 führt der junge Abiturient, Lehrling und spätere Student akribisch Tagebuch über seine Erlebnisse und dokumentiert damit insbesondere seine persönliche, aber auch die gesellschafts-ideologische Entwicklung in Deutschland in der ersten Hälfte der 1930er Jahre. Nahezu täglich berichtet er von Ausflügen, HJ-Treffen, Kameradschaftsabenden, Kundgebungen, Parteitreffen und was diese Erlebnisse in ihm auslösten. So gewähren die Aufzeichnungen einen einzigartigen Blick in die ideologische Verblendung einer gebildeten und an sich liberal und tolerant erzogenen Einzelperson aus besserem Hause. Weiterlesen
Video: „Walkin’ the Country“
Im Januar erschien mein Album „Urban Chic & Country Cool“, das ich im Verlauf des Jahres 2016 nahezu im Alleingang aufgenommen hatte. Bei einigen der insgesamt zwölf Songs haben mich Mandy Stöhr (bvoc), Camilo Goitia (kbass) und Jan Hees (drums) unterstützt. Weil wir aber eigentlich keine wirkliche Band sind, sondern zeitversetzt an diesem Studioprojekt gearbeitet haben, hat es nun eine Weile gedauert bis ich dazu ein Video produzieren konnte (ein weiteres wird noch folgen). Regelmäßige Leser dieses Blogs wissen, dass ich längst am nächsten (Sandra Buchner) und übernächsten (Jim Croce) Studioprojekt geschraubt habe / schraube.
Bei der Videosession zum Mini-Album „Sandra Buchner sings Michael Jackson“ im Würzburger Theater am Neuner Platz war hinten raus noch etwas Zeit übrig und die haben wir für ein paar schnelle Shots vor farbig beleuchtetem Hintergrund genutzt. Musste aber alles ganz schnell gehen, denn die nächste Theaterveranstaltung saß uns schon im Nacken. Jens-Uwe Otte von Apedemie Movie hat aus den entstandenen Fragmenten ein schönes und sehr lebendiges Musikvideo zusammengeschnitten. Dazu erklingt die Einspielung „Walkin’ the Country“, ein Song von Keith Urban, den er auf seinem US-amerikanischem Debutalbum mit der leider nur kurzlebigen Band The Ranch aufnahm. Habe das Album von dem damals noch völlig unbekannten Urban viel gehört und die großartigen Gitarrenriffs gingen mir bis heute einfach nicht mehr aus dem Kopf. Zum Albumtitel „Urban Chic & Country Cool“ hat der Song thematisch natürlich ganz wunderbar gepasst und es war klar, dass ich ihn mit aufnehmen würde.
Bei den Vorbereitungen stellte sich heraus, dass die Gitarrenparts ziemlich anspruchsvoll sind und auch nirgends notiert zur Verfügung stehen. Ich musste also mühsam alle Parts (auch Banjo) raushören und in die Finger kriegen. Und immer wenn ich dachte, jetzt hab ich’s aber, hörte ich beim Mitspielen zur Originalaufnahme noch einen kleinen Monsterfill, einen Wah-Wah-Sound oder eine Groovevariante im Hintergrund. Da habe ich einfach stur mit kleinen Unterbrechungen weitergemacht bis ich alle Parts schließlich drauf hatte. Deswegen war es auch die letzte Nummer des Album, die ich aufgenommen habe. Musste dann auch ganz schnell gehen, weil ich sie mir gar nicht so lange warm halten konnte. Für’s Video habe ich die Gitarrenparts nochmal angecheckt, das ging allerdings deutlich schneller. Hat tierisch Spaß gemacht die teuflischen Riffs und Fills locker-flockig in die Kamera zu posen. Sah bei den Audio-Aufnahmen ziemlich sicher etwas unentspannter aus.
Jetzt aber viel Spaß mit dem Video. Wie immer freuen wir uns über Feedback und Kommentare.
Noten: „Kult Rock Songs der 1970er-Jahre“ von Susi Weiss (Hg.)
Die 1970er Jahre dürfen wohl zu Recht als Entstehungsjahrzehnt der klassischen Rockmusik angesehen werden. Die Spielarten von Rhythm & Blues, Rock & Roll, britischem Blues und poppigem Beat waren längst etabliert und nach Jimi Hendrix und der Auflösung der Beatles entwickelte sich mit The Who, Led Zeppelin, Black Sabbath und AC/DC die etwas härtere musikalische Gangart, die ohne große Umwege zu Hard Rock und Heavy Metal führen sollte. Eine gute Idee also eigentlich die prägenden Songs dieser Ära in einem Notenbuch aufzuarbeiten und zusammenzufassen. Die Pianistin Susi Weiss hat das für den DUX-Verlag getan. Im April 2017 erschien ihre Zusammenstellung „Kult Rock Songs der 1970er-Jahre für Klavier“. Darin enthalten sind Klaviersätze und Texte von genau 30 Songs. Notiert wurde akkurat in zwei Akkuladen mit Akkordbezeichnung in Kurzschreibweise (ohne Gitarrengriffe). Weiterlesen