Wenn man in den 1980er oder 1990er Jahren in Deutschland das Spiel der klassischen Gitarre erlernen wollte, waren die Lehrwerke „Gitarrenschule“ (1977) von Dieter Kreidler und „Die neue Gitarrenschule“ (1984) von Heinz Teuchert die Standardunterrichtswerke der meisten Instrumentallehrer. Beide Publikationen wurden später durch weitere Bände und ergänzende Spielhefte erweitert und zeichnen sich aus durch einen – aus heutiger Sicht – sehr trockenen und akademischen Zugang. Wenn man bedenkt, dass die Zielgruppe wohl hauptsächlich aus Kindern und Jugendlichen im Alter von 8-16 Jahren bestand, ist erstaunlich wie humorlos und textlastig Beschreibungen und methodischer Aufbau sind und wie uninspiriert und rückwärtsgewandt die Auswahl der musikalischen Stückchen. Sie bestand, wohl um Lizenzgebühren zu sparen, fast ausnahmslos aus uralten Kinderliedern und internationaler Folklore von anno dunnemal. So wurde vermutlich vielen Gitarristen der Spaß an der klassischer Gitarre schon im Ansatz ausgetrieben. Ein kleiner Lichtblick waren da die Arrangements von Beatles-Songs am Ende des ersten Bandes der Gitarrenschule von Dieter Kreidler (wenn man so lange durchgehalten hatte). Zwischen „Yankee Doodle Dandee“, „Oh, when the Saints“ und „Swing Low“ fanden sich die Arrangements von „Yesterday“ und „Yellow Submarine“, die damals freilich auch schon einige Jahre auf dem Buckel hatten, aber immerhin, es war ein Hinweis darauf, dass sich auf der klassischen Gitarre sehr wohl Bezüge zu halbwegs modernen und/oder popmusikalischen Inhalten herstellen ließ, wenn man denn wollte. Weiterlesen
RIP: Chuck Berry
Chuck Berry, Sänger, Songschreiber und Gitarrist, ist im Alter von 90 Jahren in seinem Haus in St. Charles, Missouri verstorben. Der legendäre Pionier des Early Rock’n’Roll hatte in den späten 1950ern etliche musikalische Hits und beeinflusste damit Musiker und Bands wie The Beatles, The Rolling Stones, Jimi Hendrix, AC/DC und viele andere.
Berry wurde 1926 in St. Louis geboren. Noch während seiner Zeit an der Highschool wurde er wegen kleinkrimineller Delikte verhaftet und verurteilt, verbrachte einige Zeit im Gefängnis und wurde zu seinem 21. Geburtstag entlassen. Er arbeitete als Fabrikarbeiter, machte eine Ausbildung zum Frisör und startete nebenbei seine musikalische Karriere. 1955 unterschrieb er einen Vertrag bei Chess Records in Chicago und hatte mit „Maybellene“ einen ersten Hit, dem viele weitere folgen sollten.
Seine wichtigsten Alben sind: „After School Sessions“ (1957), „One Dozen Berrys“ (1958), „Chuck Berry is on Top“ (1959). Wer mehr über ihn erfahren will, sollte seine Autobiographie (1988) lesen und sich die Konzertdokumentation „Hail! Hail! Rock’n’Roll“ (Taylor Hackford, 1987) ansehen.
Hier ein schöner Konzertmitschnitt aus dem Jahr 1972 (BBC).
Ach ja, eine gute Neuigkeit gibt’s auch noch: Bereits Ende letzten Jahres wurde bekannt, dass Chuck Berry u.a. mit zwei seiner Kinder nach 38 Jahren sein erstes (und letztes) Studioalbum seit „Rock It“ (1979) eingespielt hat. Die Songs „[are] covering the spectrum from hard-driving rockers to soulful thought-provoking time capsules of a life’s work“. Berry hat die Aufnahmen vor seinem Tod seiner Ehefrau Themetta gewidmet, mit er 68 Jahre verheiratet gewesen war. Das Album mit dem Titel „Chuck“ soll demnächst erscheinen.
Foto/Video: „Man in the Mirror“ von Sandra Buchner
Zwei Wochen vor Veröffentlichung des Mini-Albums „Sandra Buchner sings Michael Jackson“ hat die Würzburger Sängerin ein Foto-Collagen-Video zum Albumopeningtrack „Man in the Mirror“ veröffentlicht. Zwei weitere Musikvideos mit bewegten Bildern wurden bereits abgedreht und erscheinen im April und Mai. Musikalische Besetzung: Sandra Buchner (voc), Dennis Schütze (git, production), Camilo Goitia (kbass).
„Sandra Buchner sings Michael Jackson“ erscheint am Fr, 31.03.2017 auf allen gängigen Download uns Streamingportalen und ist ab sofort vorbestellbar.
Zweite Hand zu verkaufen (2017)
Über die Jahre habe ich mir einige Instrumente und Zubehör zugelegt, die selten oder nie zum Einsatz kommen. Bei Interesse melden unter 0931/416188 oder mailen unter sale[at]musikstudenten.de. Maile gerne Fotos und/oder genaue Beschreibung.
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Alesis QuadraVerb klassisches Multieffektgerät mit original Netzteil, wie neu: 100 Euro
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Ernie Ball Volume Pedal, wenig gebraucht: 70 Euro
Fender Hot Rod Deluxe (black) mit Schutzhaube, sehr guter Zustand: 600 Euro
Vox AC 30 klassischer Vollröhrenverstärker, sehr guter Zustand: 700 Euro
Literatur/Medien:
Lied und populäre Kultur / Song and Popular Culture
Jahrbuch des Deuschen Volksliedarchivs, 49. Jahrgang (2004), 20 Euro
Who’s Who in Rock & Roll Ed. by John Tobler, 15 Euro
The Virgin Encyclopedia of Rock 15 Euro
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Buch: „Jazz-Standards“ von Hans-Jürgen Schaal (Hg.)
Das Lexikon „Jazz-Standards“, herausgegeben von dem deutschen Jazz-Journalisten Hans-Jürgen Schaal, erschien erstmals 2001 und wurde seitdem alle paar Jahre wiederaufgelegt. 2015 wurde die mittlerweile 6. unüberarbeitete (!) und nicht erweiterte (!) Auflage veröffentlicht und das sagt viel über den Zustand des Jazz und seiner Geschichtsschreibung aus. Denn kann es sein, dass sich der Kanon der angeblichen Jazz-Standards seit der Jahrtausendwende kein bisschen verändert hat? Ist nichts davon weniger bedeutend geworden, hat sich keine Interpretation gewandelt und vor allem: Ist wirklich nichts Neues dazu gekommen? Hier gewinnt man jedenfalls den Eindruck Jazz ist spätestens seit Ende der 1980er Jahre ein abgeschlossenes, akademisches Untersuchungsfeld, in dem alle, wirklich wichtigen Fragen endgültig beantwortet sind. Weiterlesen
Noten: „The Entertainer“ von Hans-Günter Heumann (Hg.)
Hans-Günter Heumann hat für „The Entertainer“ 100 unterhaltsame Klavierstücke von Klassik bis Pop zusammengestellt und arrangiert. Unterteilt wurden sie in die Kapitel: Popular Highlights (Jazz, Pop, Musical, Evergreens), Classical Highlights (Barock, Klassik, Romantik) und Song Highlights (Blues, Gospel, Folk). Damit ist eine breitgefächerte und äußerst ansprechende Auswahl gelungen, genreübergreifend wurden hier viele zeitlose Melodien versammelt und spielbar aufbereitet. Der Schwierigkeitsgrad ist mit „leicht“ angegeben, teilweise liegt er ein klein wenig drüber, auf den ersten Blick wurde aber, gemessen an den zum Teil komplexen und spieltechnischen anspruchsvollen Vorlagen, merklich reduziert und auf das wesentliche eingedampft. So werden die Stücke für Anfänger machbar und eignen sich wunderbar als Spielstücke ab ca. dem 2. Unterrichtsjahr. Zur Orientierung wurden alle Stücke mit einer Metronomzahl versehen, die freilich als Vorschlag zu verstehen ist. Vortragsbezeichnungen wurden übernommen, es finden sich sparsame, aber kluge Fingersätze, soweit vorhanden wurden auch Liedtexte abgedruckt und das ist besonders schön, weil Beistehende bei Interesse gleich mitsingen können. Das Heft umfasst folgende Werke: Weiterlesen
Buch: „Hinter den Türen warten die Gespenster“ von Florian Huber
Florian Huber hat Geschichte und Volkswirtschaft studiert und ist Autor und Regisseur von Doku-Dramen, Dokumentarfilmen und Reportagen für ARD, ZDF, Arte und andere Sender. 2015 legte er mit „Kind, versprich mir, dass du dich erschießt “ ein erschütterndes Buch über den Untergang der kleinen Leute 1945 vor, das in Form von Einzelschicksalen von der Selbstmordwelle erzählt , die ab den letzten Kriegsmonaten von Osten aus durch Deutschland brandete und tausende Frauen, Männer und Kinder mit sich riss. Aber Geschichte bleibt nicht stehen, sie macht nicht Halt, sondern geht unerbitterlich weiter. Weiterlesen
Über die Musik Richard Wagners
„Wagner’s music is much better than it sounds.“
Bill Nye (Amerikanischer Journalist, 1850-1896)
siehe dazu auch Quoteinvestigator und „Mark Twain at Bayreuth“
Buch: „Crashkurs Musikproduktion“ von Friedrich Neumann
In den letzten Jahren hat der Musikverlag Schott die Reihe Crashkurs herausgegeben. Verschiedenen Autoren bieten in den handlichen Büchleins mit CD/DVD einen ersten, groben Überblick über das jeweilige Fachgebiet. Erschienen sind bis jetzt Musiklehre, Musikgeschichte, Formenlehre, Musiklehre, Dirigieren, Harmonielehre und Musikproduktion. „Crashkurs Musikproduktion“ behandelt die Themen Mikrofonierung, Akustik, Abmischung und Klangbearbeitung und richtet sich an alle, „die sich selbst, Ihren Chor, Ihre Band, ihr Ensemble oder einen gesprochenen Text aufnehmen wollen.“ Weiterlesen
Buch: „The Travel Episodes“ von Johannes Klaus (Hg.)
„The Travel Episodes: Neue Geschichten für Abenteurer, Glücksritter und Tagträumer“ ist eine Zusammenstellung von 27 kurzen Reisereportagen verschiedener deutscher Reisejournalisten/Blogger. Es handelt sich dabei um eine Art Fortsetzung der ersten Reise-Episoden „Geschichten von Fernweh und Heimat“ aus dem Frühjahr 2016 (ebenfalls Malik National Geographic). Im Vorfeld der Nachfolgeveröffentlichung wurde vom Verlag ein „Reisereportage-Wettbewerb“ ausgeschrieben, an dem sich nahezu 200 Autoren mit eigenen, unveröffentlichten und bebilderten Geschichten beteiligten. Bewertet wurden die Einreichungen von einer ausgewählten Jury verlagseigener Autoren u.a. Andreas Altmann. Sieben Autoren kamen mit ihren Geschichten auf eine Shortlist. Sage und schreibe eine einzige dieser Geschichten davon schaffte es letztlich ins gedruckte Buch und das kann eigentlich nur Folgendes bedeuten: Entweder waren die eingereichten Geschichten so schlecht, dass man der Öffentlichkeit nicht mehr davon zumuten konnte oder es handelte sich von Anfang an um einen Marketingtrick und der Wettbewerb war nur eine kostengünstige Methode um auf die Publikation aufmerksam zu machen und somit eine durchsichtige Farce. Wäre dbzgl. nämlich auch interessant, ob sich Altmeister Altmann und seine Jurykollegen tatsächlich die Zeit nahmen und sich mal nebenbei durch 200 Texte von irgendwelchen Nachwuchsautoren durchkämpften. Wenn es so gewesen sein sollte, Hut ab, ist aber von Außen betrachtet nur schwer vorstellbar. Weiterlesen