Video: „FeelRealSteel“ von Andrea Kneis

Die Würzburger Tänzerin Andrea Kneis präsentiert in einer neuen Videoreihe eigene Tanzminiaturen, die aus Improvisationen entstehen. „FeelRealSteel“ ist die tänzerische Auseinandersetzung mit einem stillgelegten Krangerüst.

Als Musik wurde „Georgeous Green“ des Würzburger Impro-Kollektivs Hetzel, Schütze Chiko U eingesetzt. Der Track stammt vom Album „Improvised Ambient Music For Dancers Vol.1“ (2007).

Choreo & Tanz: Andrea Kneis, Video: Dennis Schütze

Video: „Running to Stand Still“ von Robbie Schätzlein

Der mainfränkische Sänger Robbie Schätzlein präsentiert seine Interpretation von „Running to Stand Still“. Der Song stammt von U2 und erschien ursprünglich auf dem legendären Album „The Joshua Tree“ (1987).

Voc: Robbie Schätzlein, bvoc: Sandra Buchner, git, piano, drums: Dennis Schütze.
Rec & Mix: Dennis Schütze, Master: Jan Hees, Kamera & Video: Dennis Schütze.

Video: „Never Never“ von Thilo Hofmann

Der Eibelstädter Sänger Thilo Hofmann präsentiert seine Interpretation von „Never Never“. Der Song stammt aus der Feder des ehemaligen Depeche Mode und heutigen Erasure-Musikers Vince Clarke und erschien als einzige Single (1983) des Projekts The Assembly.

Rec & Mix: Thilo Hofmann, Master: Jan Hees, Kamera: Dennis Schütze, Video Edit: Camilo Goitia.

Video: „A New Door“ von Sandra Buchner

Die Würzburger Sängerin Sandra Buchner interpretiert „A New Door“ von Lenny Kravitz. Der Song erschien ursprünglich auf dem Album „It’s Time for a Love Revolution“ (2008). Gesang: Sandra Buchner, Instrumente: Dennis Schütze.

Das Video entstand am Heizkraftwerk im alten Würzburger Hafen. Drei Durchläufe im goldenen Abendlicht. Kamera: Dennis Schütze, Schnitt: Sandra Buchner.

Interview mit Johannes Klier, Teil 4

DS: Sie haben im Lauf der Jahrzehnte viele Noteneditionen betreut. Zuletzt erschien eine Rekonstruktion des Prélude „Silvius Leopold Weiss“, das aber eigentlich von dem mexikanischen Komponisten Manuel M. Ponce (1882-1948) stammt. Welche Bedeutung hat Ponce für die Gitarrenmusik des 20. Jahrhunderts und warum ist dieses eine Prélude so besonders?

Das Prélude „Silvius Leopold Weiss“ hat mich sofort fasziniert, als ich es zum ersten Mal auf einer Schallplatte von Andrés Segovia hörte, da war ich 12 Jahre alt. Ein außergewöhnliches Musikstück mit einer außergewöhnlichen Geschichte! Es ist einfach eine sehr gute Komposition, wie ich bei meiner detaillierten musikalischen Analyse festgestellt habe. Hier ist leider nicht der Platz, um eine ausführliche Analyse vorzustellen, deshalb nur kurz das Wichtigste: Ponce komponierte sein Prélude als Ritornell, eine musikalischen Form, die seit Mitte des 17. Jahrhunderts vor allem in den schnellen Ecksätzen der meisten Instrumentalkonzerte auftaucht. Er verwendete für sein Prélude die Kompositionstechnik des sog. linearen Kontrapunkts, so wie sie Johann Sebastian Bach vor allem in seinen Solosonaten und -suiten für Violine bzw. Violoncello verwendet hat. Diese Polyphonie der einstimmigen Linie – die Andeutung von Mehrstimmigkeit in einer einzelnen Linie, eine Art scheinpolyphoner Technik, die Andeutung von Harmonie-Bassstimmen und von Orgelpunktstimmen, das Entwickeln und Abklingen der Scheinstimmen sowie das Ineinanderwirken von Scheinstimmen und Realstimmen – all diese Techniken muss Ponce gekannt haben. Nur so erklärt sich, wie souverän er in seinem Stück mit dieser Kompositionstechnik umging. Wer mehr über das Stück wissen möchte, dem empfehle ich auf meiner Homepage meinen Essay Das Prélude „Silvius Leopold Weiss“ von Manuel María Ponce – Hintergründe zur Entstehungsgeschichte, Rekonstruktion und Analysen. Weiterlesen

Interview mit Johannes Klier, Teil 3

DS: Von 1980 bis 1996 unterrichteten Sie an der Hochschule für Musik in München. Erst 1987 wurde dort ein Diplomstudiengang mit dem künstlerischen Hauptfach Gitarre geschaffen. Warum hat das in der bayerischen Landeshauptstadt solange gedauert? Warum wurden Sie nicht konsequenterweise zum Professor berufen?

Auf Ihre letzte Frage kann ich Ihnen keine Antwort geben, das weiß ich nicht. Natürlich gab es 1988, zu Beginn des Studiengangs, noch gar nicht genügend Studenten, die eine hauptamtliche Professur gerechtfertigt hätten, hatte ich doch im 1. Studienjahr lediglich drei Studenten. Erfahrungsgemäß dauert der Aufbau einer Instrumentalklasse so um die 7 – 8 Jahre. Und in dieser Zeit hat das Präsidium der Musikhochschule mehrfach gewechselt. Zu meinem großen Bedauern hatten die Präsidenten, die nach der Einführung des Gitarrestudiengangs die Leitung der Hochschule übernommen haben, überwiegend keinerlei bzw. kein großes Interesse an der Gitarre. Das war aber auch die Zeit der Wiedervereinigung 1989/90, die ihre Spuren hinterließ. Bereits bewilligte Planstellen wurden wieder zurückgenommen, das Geld wurde beim Aufbau Ost gebraucht, hieß es. Und dann stand ja auch noch die Fusion mit der Fachakademie im Raum. Also alles Gründe, die augenscheinlich gegen eine Professur zu diesem Zeitpunkt sprachen. Ob ich aber die wirklichen Gründe genannt habe, kann ich nicht sagen. Weiterlesen

Interview mit Johannes Klier, Teil 2

DS: In den Achtzigerjahren veröffentlichten Sie die Bücher „Die Gitarre. Ein Instrument und seine Geschichte“ (1980) und „Werkanalyse und Interpretation auf der Gitarre (1985)“, die damals zu den Standardwerken der Gitarrenliteratur zählten. Was war ihre Motivation? Wie würden sie die Schriften aus heutiger Sicht bewerten? Warum gab es seit der Erstveröffentlichung keine aktualisierten Neuauflagen?

Seit ich die erste Segovia-LP bekommen hatte, ich also von der Existenz eines Luys Milán, Alonso Mudarra, Fernando Sor oder Heítor Villa-Lobos erfuhr, wollte ich mehr wissen über diese Komponisten, über die Gitarre, ihre Musik und ihre Geschichte. Aber wir schrieben das Jahr 1962. Es gab kein Internet und in den normalen Lexika konnte man nur den groben Unsinn lesen, dass die Gitarre von der Laute abstammte und durch die Mauren nach Spanien gebracht worden war. Mitte der 1960er Jahre erfuhr ich, dass ein Fritz Buek in den 20er Jahren ein Buch geschrieben hatte: „Die Gitarre und ihre Meister“. Daraufhin schrieb ich an alle möglichen Verlage, ob denn dieses Buch verfügbar sei – der kleine Buchladen im Nachbarort konnte mir nicht weiterhelfen und Amazon gab es damals natürlich auch noch nicht. Eine Woche später erhielt ich dann vom Schott-Verlag ein Exemplar dieses Buchs aus dem Jahre 1926. Im Gitarrenseminar später im Studium haben wir dann durch Santiago Navascués ausführlicheres und fundierteres Wissen erhalten, auch wenn es damals noch leere Stellen auf der Landkarte der Gitarrengeschichte gab. Weiterlesen