Über Drum & Bass in den frühen 1950s

„In the early [19]50s bass players would’ve been used to not being amplified. They would be very good at getting a lot of sound out of an acoustic bass. They might put themselves in a corner so they might get more bass out of it. They’d find all sorts of clever ways of getting more bass. Drummers would be really clever at playing quietly, they might be really good with brushes or they might be great swing drummers, who had a light touch but could play quietly but still in an exciting way. I think a lot of their skills possibly have been lost because people now have everything amplified. […] Particular for bass, there is no reason for guys to play loud anymore, they just plug in.”

Lincoln Grounds, Chief Engineer in: Recording, ‚50s Style by sound on sound magazine, 2017

Über Künstler zweiter Reihe

„Gelernt wird am besten von Künstlern der zweiten Reihe, weil sie oft brillante Techniker sind und Handwerk das Einzige ist, was tatsächlich erlernbar ist. Die Genies machen mitunter haarsträubende Fehler, die aber von der Einzigartigkeit ihres Charakters vollends aufgewogen werden.

Martin Mosebach in: „Aggressionen sind mir lieber als Langeweile“ (SZ Magazin Nr. 9 / 2021, S. 14)

Video: „LoFi Love“ von Andrea Kneis

Die Würzburger Tänzerin Andrea Kneis präsentiert in einer Videoreihe eigene Tanzminiaturen, die aus Improvisationen entstehen. „LoFi Love“ ist die tänzerische Auseinandersetzung mit dem Boden, findet größtenteils im liegen statt und wurde seitlich abgefilmt.

Als Musik wurde der Track „LoFi Love“ (2021) von LoFiLu eingesetzt.

Choreo & Tanz: Andrea Kneis, Edit: Dennis Schütze

Gute Aussichten (KW09/2021)

In den letzten Wochen haben mich Fertigstellungen, Ankündigungen und Veröffentlichungen etlicher Singles und einer EP ziemlich auf Trapp gehalten. Daran hängt viel kniefieselige Arbeit, die Aufmerksamkeit und Konzentration braucht. Weil nichts mehr schief gehen sollte, werden alle Arbeitsschritte dreimal überprüft und am Ende noch einmal. Das ist gar nicht aufregend oder sexy, sondern vor allem sehr anstrengend. Das höchste der Gefühle ist dann, wenn am Ende nichts schief geht, nicht gerade ekstatisch.

Nebenher entstanden noch neue Single-Produktionen u.a. für Sandra Buchner und Grisu. Thilo Hofmann werkelt auch immer weiter unermüdlich und die Arbeiten für Musikstudenten und LoFiLu sind natürlich auch keine Selbstläufer, sondern brauchen immer wieder künstlerischen Input und Feinschliff. Mehrmals täglich setze ich mich mit Kopfhörern in meine Arbeitsecke um mal schnell was zu checken und merke 2-3h später, dass es doch viel länger dauerte als geplant. Die heiße Tasse Kaffee, die ich mir zu Beginn nebenhin stelle, ist da im Verlauf der Zeit längst kalt geworden und ich habe keinen einzigen Schluck davon genommen, weil mich die Arbeit so absorbiert hat. Eigentlich ja ein gutes Zeichen, aber auch sehr einseitig geistig / kreativ, nicht mal ein Instrument brauch ich diese Tage um Musik zu machen oder Arrangements und Mixe zu optimieren. Ist alles komisch geworden. Von außen betrachtet muss das seltsam aussehen, wenn ich stundenlang nur auf einen Bildschirm starre und hin und wieder an irgendwelchen Knöpfen drehe oder die Maus hin und herschiebe. Aber das ist gerade ein großer Teil meiner Arbeit.

Seit dieser Woche deutet sich an, dass sich meine Arbeits- und Wohnsituation etwas entspannen könnte: Ab 15. März sollen in Bayern die Schulen Präsenzunterricht im Wechsel anbieten. Hoffen wir mal, dass das auch wirklich so kommt. Nach bald drei Monaten im Lockdown mit sechs Personen, davon vier Kinder auf 100qm liegen die Nerven nämlich ziemlich blank. Allein bin ich quasi nur, wenn ich unter der Dusche stehe oder draußen spazieren gehe, alleine fühlen kann ich mich allenfalls, wenn ich Kopfhörer auf habe und die Zimmertür geschlossen ist oder wenn alle Kinder im Bett sind und ich schläfrig noch einen Film zu Ende gucke. Immerhin konnte ich in den letzten Tagen auch ein paar sonnendurchflutete Radtouren einbauen, das tat gut.

In den nächsten Wochen stehen einige neue Recording- und Video-Sessions an und zwar nicht alleine, sondern in Zusammenarbeit mit anderen Menschen! Nina C. Frenzel, Sandra Buchner, Simon-Phillip Vogel bereiten gerade Material für neue Aufnahmen vor. Bei Thilo Hofmann und Grisu Biernath stehen Videodrehs für bereits abgeschlossene Aufnahmen an. Selbst arbeite ich weiter an besonderen Tracks für LoFiLu und unter meinem eigenen Namen. Andrea Kneis hat einen weiteren Song von mir in einem DIY-Video vertanzt. Alles in Bewegung und bald auch wieder in Beziehung und Begegnung. Das sind doch gute Aussichten!

Out now: „Soul Lament“ von Musikstudenten feat. D. Schütze

Ab sofort ist die Single „Soul Lament“ der unterfränkischen Tanz- & Cocktailcombo Musikstudenten auf allen gängigen Download- & Streamingportalen erhältlich (Amazon, Apple Music, Spotify, Youtube). Die Sologitarren-Meditation stammt von Kenny Burrell und erschien ursprünglich auf dem Album „Midnight Blue“ (1963).

Dennis Schütze: guitar, Rec, Mix & Master: Dennis Schütze.

Über Happiness

„Happiness is bullshit. It’s the great myth of the late 20th century. You think Picasso was happy? You think Hemingway was? Hendrix? They were miserable shits. No art worth a damn was ever created out of happiness, I can tell you that much. Ambition, narcissism, sex, rage. Those are the engines that drive every great artist, every great man. A hole that can’t be filled. That’s why we’re all such miserabel assholes.“

(from the movie „Kodachrome“, 2018)