Dreharbeiten mit Sandra Buchner & Mandy Stöhr

IMG_3479Foto mit Crew am Buchner-Set in Randersacker

Für Mittwoch und Donnerstag dieser Woche, also gestern und vorgestern, hatten wir uns viel vorgenommen. An den aufeinanderfolgenden Tagen haben wir (Camilo Goitia & Dennis Schütze) die Drehs für gleich zwei Musikvideos von Sandra Buchner (Mi) und Mandy Stöhr (Do) angesetzt. Als Locations haben wir einmal das Mainufer in Randersacker (Buchner) und das andermal Wiesen, landwirtschaftliche Wege und sattgelbe Rapsfelder bei Rimpar ausgewählt. An beiden Tagen war uns das Wetter gewogen, abgesehen von ein paar Kleinigkeiten hat es gut geklappt, wir hatten alles gut vorbereitet, uns aber gleichzeitig noch genügend Platz und Zeit für spontane Ideen und Entscheidungen eingeräumt und das war gut so. Jetzt wird das umfangreiche Material gesichtet, sortiert und an den Cutter Jens-Uwe Otte (Bittersweet, Unsung Songs) weitergeleitet, der daraus zwei wunderbare Musikclips basteln wird, da sind wir ganz zuversichtlich. Erscheinen sollen die beiden Videos voraussichtlich zusammen, kurz vor oder kurz nach dem dazugehörigen Album „So klingt Würzburg 2016!“, das für Ende Mai angekündigt ist. Vielen lieben Dank an unsere beiden tapferen und geduldigen Hauptdarstellerinnen. Alles wird gut.

Musikproduktion: „Jolene“ von Mandy Stöhr

Innerhalb nur weniger Tage habe ich zusammen mit der Würzburger Sänger/Songschreiberin Mandy Stöhr „Jolene“ produziert. Der Song wurde von der amerikanischen Countrysängerin Dolly Parton für das gleichnamige Album von 1973 geschrieben und erfährt in regelmäßigen Abständen kleine Revivals, u.a. von Olivia Newton-John, The White Stripes, Miley Cyrus oder Peter James Band. Für unsere Version hat Mandy Gitarre gespielt und gesungen, ich habe einen passenden drumloop ausgewählt und dann E-Bass, E-Gitarren und Piano eingespielt. Mix und Master kommen von Jan Hees.

Wir freuen wir uns auf interessierte Hörer. Kommentare und Feedback sind wie immer willkommen.

Buch: „Sinfonia Gastronomica“ von Roberto Iovino & Ileana Mattion

SinfoniaGastro„Eine Reise durch 2500 Jahre Musik und Esskultur“ soll dieses Buch von Roberto Iovino und Ileana Mattion sein. Es erschien bereits 2006 im italienischen Original und wurde Ende 2015 von Reclam in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Nach einem knappen Vorwort („Adagio“) folgen fünf Kapitel („Sätze“) mit den Überschriften „Vom griechischen Festmahl zum modernen Fastfood“, „Das leibliche Wohl in der Oper“, „Komponisten zu Tisch“, „Einladung zu musikalischen Tafelfreuden“, „Chi vuol esser lieto sia…/ Froh sein, wem’s beliebt…“. Die nähere Betrachtung der Zusammenhänge zwischen Musikgeschichte und Kulinarik klingt erstmal vielversprechend, aber um es gleich vorwegzunehmen, das Ergebnis ist durchwachsen, Herangehensweise und Tonfall der Autoren werden dem Thema nicht gerecht, Idee und Präsentationsform zünden einfach nicht. Weiterlesen

Album: „Moving Memories“ von The Jooles

TheJoolesCoverThe Jooles sind eine junge Band aus Berlin und bestehen aus der Sängerin Daria Wabnitz, den Geschwistern Alexander und Katharina Dommisch an Gitarre bzw. Bass und dem Drummer Richard Schaeffer. Sie bezeichnen ihre Musik selbst als „Vintage Pop“ und tatsächlich handelt es sich dabei um eine Art rückwärtsgewandten Zitatpop, allerdings im besten Sinne. Die eigenen Songs werden als ein Retrostilmix mit deutlich hörbaren Einflüssen von Beat, Surf, Motown, Disco, Punk, New Wave und Neo Soul präsentiert. Insgesamt klingt die ausgefeilte Albumproduktion sehr solide und stilecht, immerhin ist die Band extra nach Hamburg gefahren und hat dort in einem Studio mit analoger Technik aufgenommen. Und dabei ist doch bekannt wie schwer es den deutschen Hauptstädtlern fällt ihren vertrauten Kiez zu verlassen. Der Ausflug hat sich allerdings gelohnt: Es wurde kreativ und ideenreich komponiert, instrumentiert und produziert, besonders gelungen, zum Teil wirklich herausragend sind die feinfühligen 60s-Arrangements für Querflöte/Saxophone, aber auch die Backingchöre klingen ganz wunderbar. Getragen wird alles von den auf ganzer Linie überzeugenden Leadvocals der sehr präsentablen und einnehmenden Frontfrau Wabnitz und einem rundum abgestimmten Look, der sich in Bandfotos, Hairstyle, Klamotten bis hin zur Instrumentenwahl niederschlägt. Dicke Empfehlung für Popnostalgiker, die stil- und niveauvoll unterhalten werden wollen. Hier ein Video zum Titel „The Flavour“.

Das Album (13 Tracks, 44 Min.) erscheint Ende Mai als CD, LP, Download und Stream. Aktuelle Tourtermine, (leider keiner davon in Süddeutschland):
03.05.16 Berlin Privatclub
05.05.16 Köln Lichtung
06.05.16 Herne Flottmannkneipe
07.05.16 Dortmund FZW Club
14.05.16 Frankfurt Circus
16.05.16 London The Finsbury
18.05.16 London Paper Dress Vintage
20.05.16 Ryde Blacksheep
21.05.16 Shrewsbury Old Post Office
22.05.16 Bishops Castle Underground
23.05.16 Liverpool Cavern Club

Buch: „Das Beste, was wir tun können, ist nichts“ von Björn Kern

DasBesteBjörn Kern ist Schriftsteller und Familienvater, hat in den vergangenen Jahren eine handvoll Bücher veröffentlicht und dafür eine erstaunliche Anzahl von Preisen und Stipendien bekommen. Nun hat wurde bei Fischer eine besondere Schrift veröffentlicht, die vom Verlag als „Memoir und Manifest zugleich, Anleitung und Aufruf“ angekündigt wird. Sie trägt den provokanten Titel „Das Beste, was wir tun können, ist nichts“ und der Ich-Erzähler meint das wörtlich. Weiterlesen

Noten: „Dušek – Sämtliche Sonaten für Clavier“ von Vojtech Spurny (Hg.)

DusekVor der Musikepoche der Wiener Klassik, die rückblickend vor allem von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig von Beethoven geprägt ist, gab es eine Übergangsphase vom Spätbarock, die von Musikhistorikern als Vor- oder Frühklassik (ca. 1730/40-80) bezeichnet wird. Während bedeutende Komponisten des Spätbarocks wie Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Georg Philipp Telemann auch musikalischen Laien noch geläufig sein dürften und die Kompositionen von Haydn, Mozart und Beethoven bis heute immer noch zum meistgespielten Konzertrepertoire gehören, tut sich bei Protagonisten der Frühklassik eine Lücke auf. Allenfalls hat man etwas von den Bachsöhnen oder dem zu Lebzeiten hochgeschätzten und sehr erfolgreichen Italiener Antonio Salieri gehört. Aber wer kennt bitte Georg Christoph Wagenseil, Georg Matthias Monn, Johann Friedrich Agricola, Johann Gottlieb, Carl Heinrich Graun, Reinhard Keiser, Johann Joachim Quantz oder gar deren Werk? Weiterlesen

Album: „Bound, Chained, Fettered“ von Terry Lee Hale

Das neue Album des Singer/Songwriters Terry Lee Hale trägt den Titel „Bound, Chained, Fettered“, das heißt übersetzt so viel wie „gebunden, angekettet, gefesselt“ und beschreibt die emotionale Grundstimmung der Song- bzw. Lyriksammlung. TLH ist ein Weltenwanderer und Geschichtensammler. Geboren und aufgewachsen in verschiedenen Regionen der USA, dort aber nie angekommen, stattdessen immer unterwegs, lebt und arbeitet er bereits seit mehreren Jahrzehnten in Frankreich, veröffentlicht seine Alben auf dem deutschen Label Glitterhouse und tourt durch halb Europa. Sein Songwriting ist reif, sehr eigenständig und stark von US-amerikanischen Rootsmusikern wie Jimmie Rodgers, Hank Williams, Muddy Waters, Bob Dylan und Tom Waits geprägt. Er ist ein sehr emotionaler und intuitiver Künstler und mindestens so sehr Poet und Dichter wie Sänger, Gitarrist und Performer.

BCFDas straffe Album (9 Tracks, 37 Min. Laufzeit) startet mit dem Titelsong „Bound, chained, fettered“, einem dramatischen Rezitativ, einer Art Spoken-Word-Narration im allerbesten Sinne. Es folgen sieben weitere Songs und dazwischen ein kurzes Instrumentalstück, allesamt in verschiedenen klanglichen Schattierungen. Die Grundstimmung ist melancholisch, düster, geheimnisvoll, klanglich wird TLH unterstützt von den kongenialen italienischen Produzenten und Mitmusikern Antonio Gramentieri (egit, lapsteel), Franco Neddei (synth) und Christian Ravaglioli (piano). Die Lyrics sind hochpoetisch, sanft und sehr einfühlsam, haben jedoch auch eine assoziative, abstrakte und manchmal kryptische Qualität. Wie immer ist TLH der beste Interpret seiner eigenen Songs, er öffnet sich, ist persönlich, geht an die Schmerzgrenze, alles kommt direkt von Herzen. Gleichzeitig gleitet er nie in blanken Narzissmus ab, es wird nie (selbst-)therapeutisch, er bewahrt ein gesunde, erzählerische Distanz. Weiterlesen

Buch: „Die rote Olivetti“ von Helge Timmerberg

DieRoteOlivettiDie Olivetti Valentino ist eine kompakte, mechanische Reiseschreibmaschine und wurde zwischen 1969 und 1975 hergestellt. Sie gilt als Meilenstein des Industriedesigns, wurde von zahlreichen Intellektuellen, vorwiegend des linken Spektrums, benutzt und wurde so zum Zeichen einer Antikultur. Der deutsche Journalist und Reisereporter Helge Timmerberg ist jahrelang mit einer roten Olivetti (und einer Gitarre) um die Welt gereist und hat seine Reportagen und Artikel darauf getippt. Nun hat er bei Piper so etwas wie den ersten Teil einer selektiven Autobiographie vorgelegt. Das Buch beschreibt seine berufliche und persönliche Entwicklung von Bielefeld, über Hamburg, Wien, München, Köln bis nach Havanna und endet im Himalaja. Dabei erzählt er von seiner journalistischen Arbeit für die deutschen Magazine stern, Playboy, Wiener, Tempo, Bunte und Geo. Weiterlesen