„Gone with the Wind“ aus dem EP-Album „RoSa“, erscheint am 21.01.2022.
Out now: „RoSa“ – Sandra Buchner feat. LoFiLu
Ab sofort ist das Album „RoSa“ von Sandra Buchner feat. LoFiLu auf allen gängigen Download- & Streamingportalen erhältlich (Amazon, Apple Music, spotify). Es umfasst fünf Tracks und hat knapp 20 Min Laufzeit.
01 „Skylark“
02 „What’s New?“
03 „Close to You“ feat. Thomas Nees (trumpet)
04 „I Thought About You“
05 „Gone with the Wind“ feat. Dennis Schütze (voc)
Beteiligte Musiker: Sandra Buchner, Dennis Schütze
Beats, Cuts, Rec, Mix, Master: LoFiLu (C) 2022
Out now: „Rumble“ – LoFiLu
Dennis Schütze: epiano & cymbals, Rec, Mix & Master: LoFiLu
Video: „I Thought About You“ – Sandra Buchner feat. LoFiLu
„I thought About You“ aus dem EP-Album „RoSa“, erscheint am 21.01.2022.
Video: „Phrygian Azure“ – LoFiLu
Foto: Videodreh mit Sandra Buchner
Foto: Würzburg am Meer (2022)
Film: The Beatles – Get Back (2021)
Teil 1: Tag 1-7 (2:37), Songwriting & Proben in Twickenham Studios
Teil 2: Tag 8-16 (2:53), Songwriting & Proben in Apple Studios
Teil 3: Tag 17-22 (2:18), Proben & Roof Top Konzert
Die ersten Tage im neuen Jahr habe ich dafür genutzt die dreiteilige, insgesamt fast 8h lange Dokumentation „The Beatles: Get Back“ auf Disney+ anzusehen. Der neuseeländische Filmemacher Peter Jackson hat dafür 60h historisches Filmmaterial und 120h Audiomitschnitte aus dem Januar 1969 gesichtet, durchgehört, massiv gekürzt und zu einem einzigartigen, musikgeschichtlichen Dokument zusammengestellt. Geplant waren damals die Vorbereitungen zu einem neuen Album der Beatles und die Präsentation vor einem Live-Publikum in einer TV-Show mit einer Art Making-Off vorzubereiten. Dafür trafen sich die Beatles in den Twickenham Studios, wo in einer riesigen, leeren und kühlen Halle alles vorbereitet werden sollte. Die Band startet bzgl. Songs und Aufnahmetechnik quasi bei Null, ein konkreter Plan lag offensichtlich nicht vor, er werden Instrumente, Mikrophone, Verstärker, Bandmaschinen etc. aufgebaut, man trifft sich fast täglich, sie begrüßen sich, spielen alte eigene Songs und alte Repertoirestücke, die zurückreichen bis zu Hamburger Zeiten, die Beatles probieren aus, driften ab in Freie Improvisationen, stellen sich gegenseitig Fragmente neuer Songs vor, sie wechseln Instrumente durch, probieren neuartige Instrumente, es wird gefrühstückt, Kaffee getrunken, Wein getrunken, sehr viel geraucht und noch sehr viel mehr geredet, gealbert, diskutiert und gestritten.
50 Jahre später kann man diese internen Geschehnisse gemütlich auf dem Sofa zuhause mitansehen. Über lange Strecken passiert relativ wenig. Die Beatles tasten sich voran, stets mit auffällig viel Respekt für die Kollegen und deren Standpunkte und Ideen, und immer wieder, verteilt über etliche Stunden Film darf man dann die Genese von klassischen Songs wie „Get Back“, „Something“ oder gar „Let it be“ miterleben. Meist gehen die einzelnen Songs ja auf das Konto eines Songschreibers, die Akkordfolgen und Melodien sind schon vorhanden, es fehlt noch Text, Form, Instrumentierung und Arrangement. Während der Songschreiber Platzhaltertexte zum Song brabbelt, probieren die Kollegen schon ihre Parts dazu, kommentieren was ihnen gut gefällt, machen Vorschläge wie es textlich weitergehen könnte, halten sich aber auch oft genug zurück und lassen den Prozess einfach vor sich hinlaufen.
Immer wieder gibt es Veränderungen auf die die Gruppe gelassen und unaufgeregt reagiert. Gleich kurz nach dem Beginn kommt es zu Spannungen zwischen George Harrison und Paul McCartney. Letzterer verlangt mehrfach eine klare Zielsetzung, einen Plan ein und erscheint innerhalb der Band immer mehr als Entscheider, Macher, fast als Produzent. Harrison bleibt den Treffen für einige Tage fern, die anderen proben weiter, treffen sich mit ihm (ohne Kameras) und holen ihn wieder zurück. Irgendwann wird klar, dass es zu keiner TV-Show kommen wird und das mobile Aufnahme-Equipment und die unguten akustischen Verhältnisse des Filmstudios nicht funktionieren. Kurz wird über ein spontanes Konzert in einem Amphitheater in Libyen oder auf einem Kreuzfahrtschiff spekuliert, dann entscheidet man sich dafür die Aufnahmen im frisch eröffneten, Beatles-eigenen Apple-Studio im Keller eines Gebäudes in London weiterzuführen. Der bisherige Aufnahmeleiter Glyn Johns wird inzwischen technisch von George Martin unterstützt, immer wieder redet Martin auch mit der Band über Songs und Arrangements.
Die Band macht wieder und wieder Take um Take von denselben Songs und merkt selbst, dass etwas fehlt, da kommt der amerikanische Keyboarder Billy Preston zu Besuch vorbei, ihn kennen sie noch aus Hamburger Starclub-Tagen. Er wird prompt an das brandneue Fender Rhodes gesetzt das schon im Raum steht, zusätzlich wird eine Hammond-Orgel mit Leslie aufgebaut. Preston ist ab sofort als stiller Sideman dabei, wird übergangslos in den Bandorganismus aufgenommen, durch sein Spiel nehmen die Arrangements nun die Gestalt an, die wir heutzutage kennen.
Weil die Konzepte TV-Show, Konzert und traditionelle Albumproduktion geplatzt sind, sucht man nach einer zeitnahen Präsentationsform, inzwischen sind ca. 7 Songs fertig, neue Songs wurden durch alte („909“) und ein Traditional („Maggie Mae“) ergänzt, aber definitive Takes sind noch nicht vorhanden. Es entsteht die naheliegende Idee ein unangemeldetes Spontan-Konzert auf dem Flachdach des eigenen Gebäudes abzuhalten. Fast alle haben Lust auf diese verrückte Idee, einige wie McCartney erhoffen sich davon einen energetischen Schub, weil sie sich immer noch als erfahrene Live-Band verstehen, deswegen soll die Performance mitgeschnitten werden und tatsächlich werden mehrere der dort entstandenen Aufnahmen den koordinierten Studioaufnahmen bei der Veröffentlichung des Albums vorgezogen.
Das eigentliche Konzert, das, worauf die ganze Dokumentation hinausläuft, ist dann tatsächlich befreiend und katalytisch. Die Musiker wirken unbefangen und gelöst, haben Lust zu spielen, sind hochenergetisch, behalten aber gleichzeitig voll die Kontrolle. Das Konzert bringt die Fähigkeit der Beatles große Kunst aus dem Nichts zu erschaffen im Wesentlichen auf den Punkt. Selbst als die Polizei anrückt um die „Ruhestörung“ zu beenden (was für eine epochale Fehleinschätzung) und zwei Bobbys schon neben der Bühne auf dem Dach stehen, scheint das die Spielfreude der fünf (Preston ist auch dabei) nur weiter zu beflügeln, vor allem bei McCartney, der sich das Schmunzeln in dieser absurden Situation offensichtlich nicht verkneifen kann. Lennon und Harrison haben gleichzeitig keinerlei Interesse an den organisatorischen Details hinter und neben sich und sind trotz des ganzen fragilen Chaos vollkommen und ganz in ihrer Musik versunken, das ist wunderschön anzusehen.
Fazit: Auch wenn die ganze Doku lange dauert, so ist sie natürlich außerordentlich sehenswert, insbesondere wohl für Musiker, weil man erkennen kann, dass große Musik und Kunst immer wieder naiv aus dem Nichts erschaffen wird. Diesem unschuldigen und intimen Schaffensprozess fünf Jahrzehnte später so nah beiwohnen zu dürfen ist ein großes Geschenk, auch wenn sich die Kameraleute während der vielen Stunden im Januar 1969 vermutlich gefragt haben, was machen die Beatles da eigentlich und warum sollen wir das filmen. Man weiß ja immer erst hinterher was rauskommt und man sollte nicht zweifeln während man noch mittendrin steckt. Am Ende entstand eines der erstaunlichsten Alben der Popmusikgeschichte mit Songs wie „Let it Be“ und „The Long and Winding Road“, gleichzeitig ein legendäres Abschlussalbum, denn im April 1970 verkündete McCartney seinen Ausstieg bei den Beatles, vier Wochen später erschien das Album „Let It Be“. Die vier sollten nie wieder zusammen spielen.
Noten: „Echoes“ von Dirk Maassen
Dirk Maassen ist ein deutscher Pianist und Komponist. Seit 2013 spielt und veröffentlicht er quasi ununterbrochen elegische Minimalkompositionen für Solopiano mit wiederkehrenden Akkordzerlegungen und einfachen, aber eingängigen Melodien. In manchen Jahren veröffentlichte er bis zu sechs (!) Alben, das haben nicht mal die fleißigen Beatles geschafft. Kein Wunder, dass man da als Hörer hin und wieder musikalische Deja-vues erlebt und einem alles irgendwie sehr bekannt vorkommt. Genau das ist vermutlich die Vermarktungsstrategie.
Es ist im Schnellverfahren zusammengehämmerte Instrumentalmusik auf dem kleinsten musikalischen Nenner. Klingt alles genauso als hätte man es schon 1000x im Hintergrund von irgendwelchen Tierdokumentationen gehört. Musik zum weghören, austauschbar und unaufdringlich, gefährlich nah an der Bedeutungslosigkeit.
Ein Jahr nach dem Erscheinen des Doppel-Albums „Echoes“ (2020/21) ist nun das dazugehörige Notenheft bei DUX erschienen. Einwandfreie, gut lesbare Ausgabe, nur leider ohne Fingersätze, aber das kriegt man auch so hin, wenn man etwas erfahren ist. „Sunrise“, „Earthsong“, und „Fastaland“ erscheint als Piano-Solo statt mit Streichern wie auf der Aufnahme. Die Reihenfolge entspricht der des Albums.
Fazit: Maassenware. Das klebegebundene Heft hat 104 Seiten und kostet 25 €.
Inhalt: Introspective- Air – Windsong – Sunrise – Roots – Diaries – Friedland – In Another Life – Sparkles – Earthsong – Fastaland – High – Burning
Noten: „Stars“ von Martin Herzberg
Martin Herzberg ist ein deutscher Pianist, der seinen Kompositionsstil mit denen von Ludovico Einaudi und Yann Tiersen vergleicht. Es sind elegische Minimalkompositionen für Solopiano mit wiederkehrenden Akkordzerlegungen und einfachen, aber eingängigen Melodien. Nicht sehr viel Tiefgang, aber ganz viel Gefühl. Klingt alles so als hätte man es schon mehrmals im Hintergrund von irgendeinem Film laufen hören. Sehr austauschbar, Musik zum weghören, unaufdringlich und technisch nicht schwer zu spielen. Der Entspannungssoundtrack für müde Omis, gestresste Hausfrauen oder Pferdemädchen im ersten Liebekummer. Die phantasielosen, einwörtigen, englischsprachigen Tracktitel sollen wohl die Illusion von geistigem Tiefgang vermitteln, sie entsprechen in ihrer Eindimensionalität ziemlich exakt dem Grad der kompositorischen Substanz.
Ein Jahr nach dem Erscheinen des Albums „Stars“ (2020) ist nun das dazugehörige Notenheft bei DUX erschienen. Einwandfreie, gut lesbare Ausgabe, nur leider ohne Fingersätze, aber das kriegt man auch ohne hin, wenn man etwas erfahren ist. „Sails“ erscheint als Arrangement für Piano/Cello und in einem Solo-Arrangement, falls mal kein Cellist zur Hand sein sollte. Die Reihenfolge entspricht der des Albums.
Das geklammerte Heft hat 60 Seiten und kostet stolze 25 €.
Inhalt: Home – Leaving – Sails – We Are – Wings – Endless – Mother – Levitate – Wonder – Moon – Back Home