Noten: „In the Mood“ – Jerry Lee Lewis (The Hawk)
Ende Januar 1960 war der US-amerikanische Sänger & Pianist Jerry Lee Lewis im neu eröffneten SUN-Studio und spielte an mehreren Tagen verschiedene Aufnahmen ein. Im August 1960 erschien unter dem Pseudonym „The Hawk“ eine Single (PI 3559) mit Piano-Instrumentalversionen der Titel „In the Mood“ (Andy Razaf & Joe Garland) und „I get the Blues when it rains“ (Harry Stoddard & Marcy Klauber).
„In the Mood“ wurde in der Besetzung Piano & Schlagzeug (Roland Janes) eingespielt und ist eine archetypische Fusion von Boogie Woogie & Early Rock & Roll Piano. Nach einem einfachen, aber effektiven Intro erklingt das melodische Thema des Swingklassikers in reduzierter Form hintereinander mit einer Oktave Abstand. Danach folgt bis zum Fade out eine variantenreiche Soloimprovisation über die zugrunde liegende Akkordfolge, in der Jerry Lee Lewis eine schöne Auswahl der besten Licks & Tricks seines ureigenen Stils abfeuert. Wer sich mit seinen Stil befassen will, findet in diesem Stück einen hervorragenden Einstieg. Weil es unter Pseudonym erschien ist leider kaum bekannt und selten zu finden. Tonart: G-Dur, Tempo ca. 172 bpm, Gerade Achtel / Straight Eights. Es sind von dieser Aufnahme bisher keine Noten erhältlich, deswegen hier meine, persönliche Transkription, Einspielung folgt.
Frühes Frühjahr (KW07/2022)
Nun sind schon einige Wochen des neuen Kalenderjahres vergangen, der März steht vor der Tür und nach dunklen, kalten und wolkenverhangenen Monaten scheint ein frühes Frühjahr zu erwachen. Für mich persönlich waren die Tage seit dem Jahreswechsel durchwachsen, wenig Bewegung oder Abwechslung, kaum Anregung oder Inspiration, viel zuhause sitzen, zu viele Onlinekonferenzen, Internetvideos und Streamingfilme. Dazu waren Freunde, Teile der Familie und auch ich selbst malade, es hagelte Krankmeldungen und Absagen innerhalb der Schülerschaft, aber immerhin, langsam sieht man Licht am Ende des Tunnels. Die Welle ebbt ab, die vermaledeiten Zahlen gehen zurück, Maßnahmen werden sukzessiv zurückgenommen, alte Selbstverständlichkeiten treten wieder in Kraft, notorische Schwarzseher und Panikmacher finden immer weniger Gehör, Realisten und Optimisten kommen wieder durch und die Dinge scheinen sich zum Besseren zu wenden, gut so. Weiterlesen
Film: „Elvis“ (2022)
Coming soon: „Minor Paradise“ – LoFiLu
Buch: „Generation Chillstand“ von Milosz Matuschek
2018 veröffentlichte Milosz Matuschek unter dem Eindruck von Wirtschaftskrisen, Überwachungsskandalen und Trump-Regierung das gesellschaftskritische Buch „Generation Chillstand“. Der promovierte Volljurist und Journalist spricht darin offen bedenkliche gesellschafts-politische Entwicklungen in Deutschland und Europa an und geht hart mit ihnen und den davon betroffenen Generationen ins Gericht. Ansprechpartner ist seine eigene und die nachfolgende Generation, gerne zusammengefasst unter der Chiffre Generation Y (geb. 1980-99) und Generation Z (geb. ab 2000), auch Millennials genannt. Weiterlesen
Über Ersatz
„Die Generation Y & Z erlebt gerade die hässliche Endphase einer Periode, in welcher jeder ein Gewinner war und damit das Ende eines Illusionssystems, das die Form über den Inhalt stellte. Ein Diplom ersetzt heute Bildung, Information ersetzt Wissen, Zugang ersetzt Eigentum, Zahlenreihen ersetzen Geld, Profilierung ersetzt Persönlichkeit, beeindruckende Jobtitel ersetzen Aufstieg, Likes ersetzen Bezahlung, Kredite ersetzen Wohlstand, das Kuratieren ersetzt Kreativität, das Influencen ersetzt Relevanz, der Rausch das Glück, und statt ‚find yourself‘ heißt unser Lebensmotto ‚broadcast yourself‘.“
Milosz Matuschek: „Generation Chillstand“ (2018), S. 122
Über München
„Wenn meine Generation eine Stadt wäre, dann wäre sie München: nach außen ist alles ’scheee‘, herausgeputzt, gerne groß, beim näheren Hinsehen aber doch provinziell, unbedeutend und hinter dem schönen Schein ist so gar nichts. Wie München leidet die Generation unter der Diskrepanz zwischen Selbsteinschätzung und Fremdbewertung. Sie selbst ist für sich das Non Plus Ultra. Der Welt ist sie absolut gleichgültig.“
Milosz Matuschek: „Generation Chillstand“ (2018), S. 113/14
Out now: „Einsamkeit im Februar“ – Markus Westendorf
Ab sofort ist die Doppel-Debut-Single „Einsamkeit zur Weihnachtszeit“ / „Frühling im Februar“ des Würzburger Stadtgraphikers Markus Westendorf auf allen gängigen Download- & Streamingportalen erhältlich (Amazon, Apple Music, Spotify).
Voc: Markus Westendorf, Git, Org, Beat & BVoc: Dennis Schütze, EBass & BVoc: Thilo Hofmann. Rec, Mix, Master: Dennis Schütze (2022).