„Low“ erschien im Juli 2016 und ist das dritte und letzte Album einer Trilogie von Gintas K. Die Reihe startete mit „Lovely Banalities“ (Crónica, 2009), es folgte „Slow“ (Bascaru, 2013) und den Abschluss bildet nun „Low“ (2016). Das Album erscheint als CD und Download auf dem deutschen Label opa loka records, laut Webseite eine Veröffentlichungsplattform für Klangkunst aus den Fächern „electronic, psychedelic, dark wave, industrial, ambient, experimental, neokraut and freestyle music“, ein recht illustrer Reigen unkonventioneller Stile also.
Mit diesem Label scheint Gintas K eine passende Heimat für seine Produktion gefunden zu haben, denn mit „Low“ bewegt er sich abseits aller etablierten und gefälligen Klänge und bewegt sich hart an der Grenze dessen was allgemein gerade noch so als Musik bezeichnet wird. Die klangliche Basis seiner Mixingprozesse scheinen synthetischen Ursprungs zu sein, entscheidend ist das allerdings nicht, denn sie werden nach wirklich allen Regeln der digitalen Kunst dekonstruiert, massiv nachbehandelt und neu zusammengesetzt. Bei flüchtigem Hinhören kann der Eindruck entstehen, es handele sich bei dem Ergebnis um arbiträr zusammengeschusterten Noise mit hohem Geräuschanteil. Bei aufmerksamen Zuhören, erkennt man Themen, Muster, Strukturen, aus dem Noise bilden sich faszinierende, poetische Konstrukte heraus, zwar weitgehend ohne Melodie, Rhythmus oder gar Harmonie, aber mit viel Gespür für Raum und Sound, vielleicht am besten umschrieben als Ambiente aus digitalen Fehlern und Bruchstücken, ein sensibler Soundtrack für die Zeit nach dem digitalen Systemzusammenbruch.
Gintas K ist ein litauischer Musiker und Soundtüftler. Vom 7.-9. September präsentiert er sein Werk zum Thema „Temporary Autonomous Zones 2016“ beim Festival and Conference der Irish Sound Science and Technology Association (ISSTA).







