Einfach mal vor die Tür gehen, Musik auf dem Bürgersteig vor der eigenen Wohnung machen und mit einem einzigen Mikrophon aufnehmen. Genau das hat die Band Lake Street Dive vor einiger Zeit gemacht um ihre EP „Fun Machine“ zu promoten. Performt wurde der Jackson-Five-Song „I want you back“ in der Besetzung Gesang, Trompete, Kontrabass & Snaredrum und die ganze Bostoner Nachbarschaft hört mit. Die Mini-LP enthält mehrere Interpretationen und ein Originalsong. Dicke Empfehlung! Auch gut: „Bad Self Portraits“ von 2014. Check it out!
Mainpost über „Music from Star Wars“
Würzburger spielen Star-Wars-Musik im Quartett
Von Joachim Fildhaut
Würzburg – Seit es „Star Wars“-Filme gibt, werden die Helden auch als Spielzeugfiguren verkauft. Aber erst jetzt, wenn Hollywood mit der siebten Episode der Weltraum-Saga rauskommt, erscheint zugleich die Kinderzimmerfassung der Breitwand-Kinomusik. Die Würzburger Band „Die Musikstudenten“ hat sie aufgenommen, blitzsauber im Wohnzimmer. Die Vier sind, anders als der Name behauptet, längst ausstudierte Profi-Musiker mit viel Erfahrung in Studio-Technik.
Im Kino spielt das Orchester den großen kosmischen Schwall. Die Würzburger Version ersetzt das durch eine Klarinette, begleitet von Kontrabass, kleinem Schlagzeug und ein wenig Xylofon. Das erinnert an Kompositionen von Igor Strawinsky, versetzt das High-Tech-Kinospektakel in die Stummfilmzeit zurück und wirkt keinen Takt lang parodistisch.
Kein Wunder: Als 13-Jähriger war Dennis Schütze, der Musikstudenten-Arrangeur, hingerissen von John Williams Original-Soundtrack. Nun reizte es Schütze, „die orchestralen Vorlagen in Minimal-Arrangements zu übersetzen und zu sehen, ob sie so immer noch funktionieren. Tun sie.“
Im August machte sich der Würzburger Musiker an die Arbeit, das bombastische Werk abzuspecken. Als fremde Vorarbeit gab es nur einen Klavierauszug. Aber das Neue verlockte den Gitarristen, Sänger und Songwriter gerade – sich einmal ganz auf Arrangements und Aufnahme konzentrieren. Als die Mikros eingestöpselt waren, verzichtete er sogar noch auf die Ukulele und beschränkte sich auf dezentes Glockenspiel. Fritz Wenzel blies die Klarinette, Camilo Goitia strich den Kontrabass und Jan Hess trommelte.
Die Musikstudenten: Camilo Goitia, Dominik Raab, Dennis Schütze & Fritz Wenzel (Foto: Constantin Karl)
Konzerttermine? Leider nein. Öffentliche Aufführungen sind vorerst nicht geplant, das „Star-Wars“-Repertoire ist überschaubar. Aufgenommen wurden die zwei- bis dreiminütigen Stücke „Main Theme“, „Cantina Band“, „Imperial March“, „Princess Leia?s Theme“ und „May the Force be with you“.
Ebenfalls vorerst gibt es diese Maxi-Single nur als Stream und Download im Internet. Sollte das Interesse im virtuellen Raum groß sein und sollten die Klickraten in die Höhe gehen, denken „Die Musikstudenten“ aber an eine CD-Pressung. Genau zum Filmstart am 17. Dezember veröffentlichen sie ihre dramatische bis muntere Kammermusik auf allen gängigen Plattformen wie iTunes, Amazon, Spotify.
Musikstudenten-Gründer Schütze empfindet eine solche körperlose Erscheinung seiner Musik nicht als Manko: „Die Digitalisierung hat es erst möglich gemacht, dass man innerhalb weniger Wochen, manchmal nur Tage, aufnehmen, mischen und veröffentlichen kann.“ Die Kosten seien gering, weil man kein Studio mehr braucht und kein Pressen zahlen muss. Außerdem sind „keine aufwändigen Fotosessions und Layouts mehr erforderlich“, weil es keine Booklets mehr gibt.
Dank der Geld- und Arbeitsersparnis kann der vielseitige Künstler deutlich mehr produzieren. Seine Selbsteinschätzung angesichts der erhöhten Quantität: „Die Qualität leidet nicht, der ganze Produktionsprozess ist viel näher an der eigentlichen Idee, weil es nicht Monate oder Jahre braucht, bis man etwas in die Tat umsetzen kann.“
Ja, Dennis Schütze erfreut sich „größerer künstlerischer Autonomie“: Er kann ganz verschiedene Versuchsballons steigen lassen, was er zur Zeit in viele Richtungen tut: „Eine Befreiung, ein Gewinn!“ Heraus kommt dann so was wie Star-Wars-Musik für kleines Ensemble.
Fotoband: „Frank Sinatra – Bilder seines Lebens“ von Andrew Howick
Anlässlich des 100. Geburtstags am 12. Dezember 2015 erscheint bei Knesebeck der prächtige Fotoband „Frank Sinatra – Bilder seines Lebens“, im amerikanischen Original erschienen als „sinatra – the photographs“. Der Autor und Bildredakteur Andrew Howick hat dafür bekannte wie seltene, teilweise auch sehr private Aufnahmen der Fotografen Ted Allan, Bob Willboughby, Ed Trasher, Sid Avery und Bernie Abramson ausgewählt, zusammengestellt und mit anekdotisch geprägten Texten versehen. Vorangestellt ist ein zweiseitiges Vorwort von Barbara Sinatra, seiner letzten Ehefrau.
Frank & Dino bei Filmaufnahmen
Die Fotos sind überwiegend s/w und decken in etwa den Zeitraum von Anfang der 1950er Jahre bis Mitte der 1980er ab. Die Szenen stammen von Plattenaufnahmen, Konzerten, Filmsets oder anderen öffentlichen Auftritten und werden ergänzt durch Aufnahmen aus dem Privatleben.
The Duke & Frank während einer Aufnahmesession im Tonstudio
Insgesamt bieten Fotoauswahl, Anordnung und beigefügte Texte einen angenehmen, frischen Zugang zu dem foto- und telegenen Lebemann, der in seinem Herzen doch immer ein ernsthafter Jazzsänger geblieben ist. Ein wunderschöner Prachtband und ein besonderes Geschenk. Happy Birthday, Frank!
Der gebundene Prachtband erscheint bei Knesebeck, hat 244 Seiten und kostet 49,95 Euro.
Music-on-net über „Music from Star Wars“
von Gerald Langer
(music-on-net) – „Star Wars 7 – Episode VII – Das Erwachen der Macht“ ist fertiggestellt. In den deutschen Kinos wird die Fortsetzung des Science-Fiction-Epos ab dem 17. Dezember 2015 zu sehen sein. „Kommet zuhauf“, auch wenn diese Episode kein Werk von George Lucas ist, sondern von J.J. Abrams betreut wurde, sind dem dahinter stehenden Imperium der Filmindustrie Millionen von Dollars an Gewinn garantiert.
Der mittlerweile 83jährige Amerikaner John Williams ist seit mehr als drei Jahrzehnten Komponist der immer auch etwas pathetischen Filmmusik, die untrennbar mit der filmischen Handlung verknüpft ist. Ohne die Musik wirken all die gewaltigen Bilderwelten nicht.
Star Wars ist eine weltweite Kult-Marke, die mich, wenn ich ganz ehrlich bin, nie so recht erreichen konnte. Die DVD’s habe ich mir einmal angesehen, seitdem stehen sie – mit feiner Staubauflage – im Regal.
Konnte ich ahnen, dass sich die emsigen Musikstudenten um Dennis Schütze ausgerechnet zum Zeitpunkt dieses erneuten cineastischen Megadeals an den Soundtrack von „Star Wars“ heran wagen würden? Doch „unverhofft kommt oft“! Dieses Sprichwort trifft in diesem Jahr auf die digitale Veröffentlichungsstrategie von Dennis Schütze in besonderer Weise zu.
Nach „Take Five“, dem Jazz verschrieben, den „Pop Studies“, nach „NDW“ vor wenigen Wochen als kleine Ehrerbietung an die Neue Deutsche Welle, nun also der Griff zu den Sternen. Ist Dennis Schütze größenwahnsinnig geworden und gar nicht mehr aufzuhalten?
Das Entschlacken einiger populärer Kompositionen – mit dabei auch der Titelsong Star Wars (Main Theme) – der von John Williams geschaffenen Filmmusik, die der mehrfache Oscar- und Grammy-Gewinner durch ein von ihm dirigiertes Orchester anschließend zum Klingen brachte, im Hinblick auf eine schlanke kammermusikalische Besetzung mit Klarinette, Glockenspiel, Marimba, gestrichenem Kontrabass und Kleiner Trommel ist durchaus gewagt. Sozusagen die hörbare Transformation vom grellen und lauten Hollywood ins beschauliche Würzburg mit immerhin langjähriger Erfahrung in der Ausrichtung des Internationalen Filmfestivals.
Die Musikstudenten meistern dieses Experiment jedoch souverän und finden dabei eine Größenordnung, die den Krieg der Sterne von der übergroßen Kinoleinwand ins heimische Wohnzimmer zu überführen vermag und damit auch Liebhaber von Woody Allen’s Soundtracks, zu denen ich mich rechne, anspricht. „Cantina Band“ ist insofern mein Favorit.
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors, © Gerald Langer
Die Musikstudenten: „May the Force be with You“
Das zentrale musikalische Leitmotiv der Macht aus der Krieg der Sterne-Saga eingespielt von den Würzburger Musikstudenten als kleines Ensemble mit Klarinette als Hauptstimme. Das EP-Abum „Music from ‚Star Wars’ for Small Ensemble“ ist ab sofort erhältlich bei iTunes, Amazon und anderen Download und Streamingportalen.
Kinder-CD: „Abendstille überall“ von Mondbande
Bereits 2013 erschien bei Pänz „Abendstille überall“ von Mondbande. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus CD-Album & Bilder/Liederbuch. Darauf enthalten sind elf klassische Abend-, Einschlaf- und Gute-Nacht-Lieder für Kinder in modernem, zeitgemäßem Arrangement. Eingesungen wurden die Lieder von Larissa Tepelmann, Melissa Geray, bei zwei Liedern werden sie unterstützt von Pariza Karimi. Sie sind Schülerinnen der Louis-Braille-Schule für Blinde in Düren und musikalisch begleitet wurden sie von einem angenehm unaufgeregtem Ensemble bestehend aus Keyboards, Akkordeon, Gitarre, Ukulele, Bass und stimmungsvoller Percussion. Durch besondere Instrumente wie Kalebassen-Kürbis, Kalimba, Djembe, Darbuka und Udu-Drum bekommt die Produktion einen sehr offenen, fast weltmusikartigen Flair, ist dabei aber immer zugleich entspannt und entspannend. Weiterlesen
Buch: „Lexikon Musiktheorie“ von Thomas Krämer & Manfred Dings
Thomas Krämer und Manfred Dings sind beide seit mehreren Jahrzehnten Professoren für Musiktheorie an der Hochschule für Musik Saar. Das „Lexikon für Musiktheorie“ erschien ursprünglich 2005 und 2010 in einer zweiten, erweiterten Auflage. Im Vorwort heben die Autoren die Einzigartigkeit ihres lexikalischen Ansatzes bzgl. Musiktheorie hervor und stellen auch gleich klar, dass sie sich auf musiktheoretische Kernbereiche wie Harmonielehre, Kontrapunkt, Generalbass oder neue Satzlehre konzentrieren. Nicht behandelt werden Schlagwörter aus Formenlehre, Akustik, Instrumentalkunde oder Gehörbildung. Geboten werden solle ein „Primärzugriff“ der an der Oberfläche bleiben müsse. Zur vertiefenden Beschäftigung mit speziellen Fragen wird auf Fachliteratur verwiesen, die auf den letzten Seiten des Buches nach Themenbereichen gelistet wird. Weiterlesen
Buch: „Der gläserne Dichter“ von Erasmus Schöfer
Erasmus Schöfer wurde 1931 bei Berlin geboren und ist dort aufgewachsen. Im Laufe seines Lebens wohnte er in Köln, Freiburg, München, Neuss, Paris und auf den griechischen Inseln Patmos und Ithaka. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als freier Schriftsteller fiel er durch starkes gesellschaftspolitisches Engagement als linker Aktivist auf (Protest gegen Notstandsgesetze, Ostermarschbewegung, Werkkreis Literatur der Arbeitswelt, DKP-Mitglied). Er ist Autor von Prosabänden und zahlreichen Hörspielen und lebt und arbeitet vorwiegend in Köln. „Der gläserne Dichter“ basiert auf einer Arbeit für eine Sendung des SWR und erschien in Buchform schließlich im Jahr 2010. Der Untertitel lautet treffend „Eine Besichtigung“. Der Text ist ein in der dritten Person („Der Dichter“) formulierter innerer Monolog, der die Arbeit und das Arbeitsumfeld des schreibenden Dichters portraitiert. Die rücksichtslose Inaugenscheinnahme ist ganz offensichtlich stark autobiographisch geprägt und gleichzeitig Selbstdarstellung, Eigenanalyse, Offenbarung, Reflexion, Desillusionierung. Sie ist ehrlich, faszinierend, gnadenlos, manchmal schmerzhaft, schamlos und selbstkritisch, niemals selbstherrlich oder verklärend. Weiterlesen
Die Musikstudenten: „Star Wars (Main Theme)“
Die Würzburger Musikstudenten haben anlässlich der bevorstehenden Fortsetzung der Star-Wars-Saga (17. Dez) einige klassische Melodien der ursprünglichen Trilogie in kleiner, kammermusikalischer Besetzung eingespielt. Als Musiker beteiligt waren Fritz Wenzel (Klarinette), Dennis Schütze (Glockenspiel, Marimba), Camilo Goitia (Kontrabass) und Jan Hees (Schlagwerk); Arrangement, Aufnahme & Produktion: Dennis Schütze.
Im Monat Dezember werden wöchentlich je ein Musikvideo zu den Tracks „Star Wars (Main Theme)“, „May the Force be with you“, „Cantina Band“, „Princess Leia’s Theme“ und „The Imperial March“ erscheinen. Das gesamte EP-Abum „Music from ‚Star Wars’ for Small Ensemble“ ist ab sofort bei iTunes und Amazon erhältlich, in Kürze auch bei allen anderen gängigen Download- und Streaminganbietern.
