Das Jahr 1972 war ein guter Jahrgang. Nicht weil ich da geboren wurde, das meine ich nicht. In dem Jahr wurden etliche herausragende Musikalben in LP-Form veröffentlicht, die trotz (oder vielleicht gerade wegen?) relativ einfacher Aufnahmetechniken gut gealtert sind und noch heute gut dastehen. Feine Songs, kluge Arrangements, fähige Musiker und oftmals in kürzester Zeit aufgenommen, ohne Möglichkeiten der nachträglichen Verbesserung oder Fehlerbehebung. Hier einige meiner Lieblingserscheinung:
Jackson Browne” von Jackson Browne, “Linda Ronstadt” von Linda Ronstadt“, American Pie“ von Don McLean, “Paul Simon” von Paul Simon, “Greenhouse” von Leo Kottke, “Harvest” von Neal Young, „Pink Moon” von Nick Drake, „You don’t mess around with Jim“ von Jim Croce, „Sail Away“ von Randy Newman, „Sailin‘ Shoes” von Little Feat, “Carney” von Leon Russell, “Honky Chateau” von Elton John, “Rocky Mountain High” von John Denver, “Give it up” von Bonnie Raitt, “The London Sessions” von Chuck Berry, “Rhymes & Reasons” von Carole King, “Transformer” von Lou Reed, “, “Who’s gonna play this old piano?” von Jerry Lee Lewis. Um nur einige zu nennen.
Dazu selbstverständlich noch tausende andere, die nicht in den vorderen Rängen der Bestenlisten zu finden sind. Darunter auch „Dr. John’s Gumbo“ von Dr. John, dem kultigen Piano-Troubadour aus New Orleans. Das Album sollte sich als das erfolgreichste seiner mittleren Schaffensphase erweisen. Ich entdeckte es vor einigen Jahren, es lag lange bei mir rum ohne gehört zu werden, dafür höre ich es jetzt quasi ständig. Besonders angetan hat es mir „Iko Iko“ ein rumpeliger Folksong mit Nonsense-Text, cooles Piano und Bläsersatz. Gerade arbeite ich an einer eigenen Interpretation, Aufnahmen sind abgeschlossen, Bläsersatz hat abgeliefert, Gesänge habe ich gleich alle selbst eingesungen, wenn man schon mal dabei ist. Und als ob ich einen (leicht verspäteten) Riecher gehabt hätte, läuft seit einigen Wochen eine moderne Billigbeatversion des Songs in den deutschen Regionalformatradiostationen. Die alten Songs sind einfach nicht totzukriegen, poppen alle paar Jahre wieder auf. Es lohnt sich die guten alten Alben zu durchforsten und sich inspirieren zu lassen. Talkin‘ ‘bout Ino Anandey, talk ‘bout Inaney!